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Lonesome Echo Production

Silver Ocean

Disorient Recordings

Yasushi Ide ist ein wohlverdienter Produzent und DJ aus Japan. Seit den 80er-Jahren tätig, ist »Lonesome Echo Production« ein weiteres Projekt in seiner Karriere, das er gemeinsam mit Yoko Ota ins Leben gerufen hat. »Silver Ocean« ist, was man sich als universelles Album wünscht. Es vereint die interessanten Aspekte von House, kokettiert unaufdringlich mit Jazz, webt Hip Hop genauso ein wie Soul, Latin und Brazilian und, tatsächlich sehr verhallend, Dub. Darüber hinaus empfing man eine Gästeschar, wie sie bunter nicht sein könnte. Den Anfang macht Byron Stingley of Ten-City-Fame, der der ersten Single »Sweet Dream« seine Stimme verleiht. Weiter geht’s mit Liliana Chachrans Stimme und Chieko Kinbara an der Violine beim Track »No Colo Do Mar«, einem nicht eben geradlinigen Housetrack mit Brazilia-Intarsien. Gemeinsam mit Ken Booth & U-Roy, open minded Reggae-Innovatoren, adaptiert man Bill Withers Klassiker »Ain’t No Sunshine«, und auch wenn man dabei sowieso nur zweiter Sieger sein kann, schlägt man sich hier erstaunlich. Die Reise geht weiter und nächster Halt ist Puerto Rico. Die Kooperation mit Osunlade, Deep-House-Produzent von ebendort, bringt mit »Soul Galactic« einen sehr vocallastigen Track, der mehr Soul hat als ein Tausendfüßer Beine. Mit dem Gastspiel von Nana Vasconcelos, einer brasilianischen Percussionistin, wird dann das Tempo herausgenommen und kommen auch schon mal Flöten zum Einsatz. Ein klassischer Track, um auf ungezählten Compilations zu Tode verbraten zu werden. Und dann mein Favorit. Unter der Mitwirkung von Saxophon-Legende Pharaoh Sanders wird »Love« intoniert. Klasse bekommt das etwas verhatschte Stück durch den Spoken Words-Anteil von Apani, einer New Yorker MC. Barpiano trifft Saxophon trifft dezenten Rhythmus. Kein Wunder, dass Gilles Peterson den Track sofort in sein Programm aufnahm. Und dann geht’s deep down. Mutabaruka sorgt für Poesie auf einem Stück, dessen Titel für sich spricht: »Spirit Of Drums«. Drums wie in Dub! Zum Abschluss gibt’s dann eine Zeitreise. Rose Royces »Wishing On A Star« ist ein Evergreen, die hier vorliegende Version ist im Wesentlichen nahe am Original, was aber gewiss keinen Fehler darstellt, und mit Gastvokalistin Sara Divine hat man eine wahrhaft geeignete Stimme gefunden. Als Draufgabe eine Eigenbearbeitung des Openers »Sweet Dream« mit Betonung des Streicheranteils und ein Latin-Bonus-Track namens »Gone With The Wind«.

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