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Orchard

»Serendipity«

Ici dʼailleurs

Eine feierliche Grundstimmung durchzieht »A Day Staring At Eternity«. Der Opener-Track auf dem Album des Quartetts Orchard lässt fühlen, dass da feinsinnige Soundkünstler/Musiker am Werk sind. In den Ûbergängen des vierteiligen Zyklus sind Field Recordings u. a. von Kirchenglocken eingewoben und in der kontemplativen Ruhe, die so etwas wie Vogelstimmennachahmungen durchdringen, wird dem Naturklang des Planeten Erde tiefer Respekt erwiesen. Obstgarten ist somit ein zielführender Name für das Projekt, vier unterschiedliche Musiker zusammenzuführen, um die schlüssig betitelte Mind-Travels-Serie des französischen Avantgarde-Labels Ici dʼailleurs mit einem weiteren Meisterwerk fortzuführen. Aidan Baker (Nadja) und Gaspar Claus (Pedro Soler, Angélique Ionatos) trafen auf den Drummer Franck Laurino (Zéro) und den Klarinettisten/Saxophonisten Maxime Tisserand (Chapelier Fou) und entwickelten einen gemeinsamen Flow. In drei Tagen wurden vier Stunden Musik aufgenommen, die Sound Engineer David Chalmin, der auch Musiker ist, zu einem organisch gewachsenen Klangkonstrukt erblühen ließ. So gesehen gilt der Albumtitel »Serendipity« sowohl für Stéphane Grégoire, den künstlerischen Leiter des Labels, als auch für die Musiker und Chalmin sowie für Francis Meslet, den fürs Cover-Artwork Verantwortlichen. Sie verfügen alle über einen Spürsinn, die Gabe des Improvisierens, um zufällige, glückliche und unerwartete Entdeckungen zu machen bzw. zu generieren. Und das im so weitläufigen Genre Ambient, wo Rock- und Jazz-Einsprengsel nicht mehr nach der Urquelle klingen, sondern als Beiwerk dem steten Mäandern im Beschaulichen dienen.

Home / Rezensionen

Text
Alfred Pranzl

Veröffentlichung
11.09.2017

Schlagwörter

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