Der einstige Weggefährte Talvin Singhs scheint mit jedem Album seiner Vorstellung vom durch östlichen Einschlag charakterisierten, aber an sich universellen Soundamalgam zwischen Pop, Dance und Lounge näher zu kommen. Sind seine Alben auf Outcaste in sich noch viel heterogener und zum Breaken geeignet (vor allem die ersten zwei davon), so hat sich mit dem Wechsel zu V2 gleichzeitig auch der tendenzielle Switch zum Song endgültig herauskristallisiert. Das heißt: Das Album beginnt zunächst mal mit einer an sich radiotauglichen Nummer, die Slide Guitar und indische Vocals zu R&B verquickt. Produktionstechnisch fährt Sawhney diesen Standard weiter, durch Berg (Natacha Atlas+Latin) und Tal (Indische Frauenstimme+elektronische Tablasimulation), und doch so sanft, als würde man schweben. All das sehr samplertauglich und trotzdem ganz weit vorn, zB bei »Chetan Jeevan«, R&B auf Indisch. Keiner weiß, wie Nitin Sawhney das macht. Inhaltlich ist das ganze stark autobiographisch.

Nitin Sawhney