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The Pyramids

»Otherworldly«

Disko B

When Afrobeat met with Kosmischer Jazz! Angeregt von den psychedelischen Spirenzchen von Größen wie Pharaoh Sanders und Alice Coltrane Ende der 1960er und adäquat parallel inspiriert von den weißeuropäischen Illuminatoren des Kraut Rock und Space Rock, taten sich in der ersten Hälfte der 1970er etliche Big Bands auf, die BeBop und Ensemble-Funk ins LSD-Zeitalter transzendierten. Sun Ra und sein Arkestra oder das Art Ensemble of Chicago waren die bekanntesten Apologeten jenes Spiritual Jazz mit einer starken Schlagseite Richtung Rauchwaren, Kometenreisen und afrozentrischem Gruppen-Happening. Pyramids galten damals als Randnotiz, wenn auch als exzellente. Als Quartett schwarzer Studenten vom Antioch College, Ohio, gegründet, überlebte man von 1971 bis 1977 und über drei superlimitierte Sammleralben, bevor das Berufsleben 35 Jahre Schweigen über die Band legte. Umso famoser, dass Leute wie das Liebhaberlabel Strut und Gilles Peterson nicht nur die Aufnahmen von damals rausgeputzt haben. Nein, zwei Mann vom Original-Lineup, Bassist Kimathi Asante und der wunderbare Tenor-Saxophonist Idris Ackamoor, haben sich unverwüstlich neu aufgestellt und als Quintett 80 Minuten durchwegs knallendes Material auf die Weltöffentlichkeit losgelassen. Das klingt so jugendlich und frisch, auf intelligente Weise verspielt und albern, wie man es sonst nur von den zügellosen Jazz-Aufbereitungen aus dem Avantgarde- und Indie-Rock-Eck (Spaceheads, The Ex) kennt. So einzigartig, schön und kräftig ist sonst nur Peter Brötzmann gealtert. Mighty big this is! And mighty out there!

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