Die Ernte einer fünfjährigen Live-Arbeit sei es, die man bei »Objects & animals« in den Korb des Hörgenusses werfen dürfe. Und wir haben keinen Grund an dieser gewissenhaften Information des Labels zu zweifeln. In klassischer Jazztrio-Besetzung tingelten die Herren Fabian Mueller (Piano), Fabian Bürgi (Drums) und Kaspar von Grünigen (Bass) durch die Nischenlandschaft des zeitgenössischen Jazz, um ihr schlafwandlerisches Zusammenspiel als Ensemble zu vervollkommnen. Ausgangsmaterial dabei: »bizarre Klanggebilde, polymetrische Texturen, prägnante Miniaturen, suitenartige Formen, losgelöste Free-Passagen oder spröde Songs«. Man darf eilig versichern, dass das schlimmer klingt als es ist. Zwar ist der erste Höreindruck ein wenig schroff und unterkühlt, aber gibt man den Herren ein wenig Zeit und Hörkredit, stellt sich tatsächlich ein feiner Flow ein, der ganz offensichtlich aus der reichhaltigen Live-Praxis resultiert. Zwischendurch (auf »Schublade«) leuchtet sogar eine Keith Jarrett Phrasierung durch, dann versinkt man in melancholisches Fahrwasser, um schließlich wieder zwischen groovigen ?? ja, eben, Miniaturen und gelungenen Soundalterationen (etwa auf »Die Spule«) zu changieren. Eigentlich ein großartiges Jazzalbum.

FM Trio