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Nihiloxica

»Kaloli«

Crammed Discs/Indigo

Die ugandisch-britische Afro-Techno-Fusion Nihiloxica aus Kampala, Uganda ist ein Projekt, das sich die ganze rhythmische Kraft der uralten bugandischen Trommeltradition nutzbar macht, sie mit dunklen Techno-Elementen verbindet und auf den zeitgenössischen Dancefloor überträgt. Die Band ist ein Produkt der tief verwurzelten Geschichte zwischen Kampalas Nyege Nyege Festival und dem Nilotika Cultural Ensemble. Unter der Leitung von Jajja Kalanda liefert das Ensemble ein Ventil für die junge Generation Kampalas, indem es spirituelle, musikalische sowie handwerkliche Fertigkeiten für nicht privilegierte Gruppen rund um die Stadt bereitstellt und bei verschiedensten kulturellen Events performt. Am 12. Juni 2020 erscheint ihr Debütalbum »Kaloli« – kürzlich ist die zweite Single »Black Kaveera« mit einem Video erschienen, bestehend aus einer Kollage von Aufnahmen, die während einer Tournee entstanden sind und deren einzigartiges Schaffen zeigen. Der Name des Albums bezeichnet in der Luganda-Sprache den Marabu, jene spezifische Art von Aasvogel, der sich vorwiegend an stark verschmutzten Orten aufhält und dort einen Lebensraum findet. Der Kaloli verleibt sich Altes ein und sichert sich so seinen Fortbestand. Jene Form der Adaption und des Recyclings spiegelt sich gewissermaßen in Nihiloxicas musikalischer Sprache wider. Die traditionelle Form des Trommelns verbindet sich offenbar mühelos mit elektronischer Musik und hebelt jeglichen Zweifel an der Unvereinbarkeit dieser grundverschiedenen Vokabulare aus. Spannend an »Kaloli« ist, wie sich die verschiedenen Möglichkeiten der Klangerzeugung quasi amalgamisierend in das Schaffen der sowohl aus Großbritannien als auch aus Uganda stammenden Musiker einfügen und dadurch das musikalische Spektrum erweitern. Harmonischer und fließender hätte eine Umsetzung kaum stattfinden können. Das Album ist das Resultat eines Dialoges zweier unterschiedlicher musikalischer Sozialisationsformen, der innovativer nicht sein kann.

Home / Rezensionen

Text
Pamela Hauer

Veröffentlichung
03.06.2020

Schlagwörter


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