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Michelle David & The Gospel Sessions

»Vol. 4«

MDGS/Groove Attack

Das ist das vierte Album der amerikanischen Sängerin Michelle David mit den niederländischen Musikern/Komponisten, Produzenten, Toningenieuren Onno Smit, Paul Willemsen et al. Bis jetzt hatte man den Eindruck, dass »The Gospel Sessions« fixer Titel all ihrer bisherigen Alben sei und das ergänzende »Vol.« eben zur Orientierung bezüglich Reihenfolge diene. Man scheint aber mit »Vol. 4« dazu übergegangen zu sein, die Band The Gospel Sessions zu nennen. Egal, man sollte sich vom Namen »Gospel«, ob er sich nun auf die Albumtitel oder die Band bezieht, ohnehin nicht irreführen lassen. Wenn da hin und wieder so etwas wie Gospel auf früheren Alben angeklungen ist, so war das schon bei »Vol. 3«, spätestens aber mit dem aktuellen Album überhaupt nicht mehr der Fall. Von Gospel ist man jetzt weiter entfernt als je zuvor. Eine Diskussion darüber, wie viel Gospel in Soul und Funk generell steckt, soll hier nicht geführt werden. Die Songs jedenfalls werden von Album zu Album sowohl instrumental als auch produktionsmäßig opulenter – das Ergebnis ist dieses Mal ein stilistisch extrem vielfältiges Album mit gelegentlich fetten Streicherarrangements wie bei »Love« oder dem abschließenden Folk-Soul »Second Chance« geworden. Alle elf Songs sind sehr melodiös mit swingenden, gelegentlich afrikanisch anmutenden Rhythmusgitarren, jazzigen Afro-Funk Horns und Latin Percussions. Die stilistische Breite geht von bluesigen R’n’B-Anklängen (»You are«) und Sweet Soul Music (»Love«, »Yes I am!«) bis zu Afro-Funk (»Myshel«) und einer Mischung von Afro-Beat und Ethio-Jazz (»R’fissa«). Auch Reggae (»Oh My My«) und Boogaloo (»Victory«) werden bravourös in Szene gesetzt. Als stilistische Sound-Orientierung mögen Daptone, Truth and Soul oder auch Timmion Records gedient haben. Wie bei jenen Produktionen ist ein dichter funkiger Sound die wesentlichste Grundkonstante, die nebstbei verhindert, dass die Bestandteile des Werks auseinanderdriften. Und last but not least ist über all dem noch die in allen Gefühlsschattierungen souveräne und unverkennbare Kopfstimme von Michelle David!

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