Beim Erlernen einer Fremdsprache tauchen schon mal Wörter auf, die zwar nicht besonders bedeutungstragend sind und deren Wissen keineswegs den Lauf der persönlichen kleinen Welt ändert, die sich aber rein klanglich hinterfotzig einschmeicheln. »Skranglepop« beispielsweise. Wer Skranglepop sagt, muss auch St. Thomas sagen und füllt durch die Verknüpfung zur Musik des Nationalheiligen das Wort mit der bestmöglichen Erklärung aus. Hier ist ein Songschreiber mit Liebe zur Improvisation am Werk, der es gerne scheppern lässt. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die Umsetzung seiner Musik auf Hochglanz zu polieren und in Folge massenkompatibel auszurichten setzt er auf die Stärke seines Materials und auf Ehrlichkeit im – stetigen, inspirierten – Schreibprozess. Zwischen der Veröffentlichung von »Hey Harmony« und »Let’s Grow Together« liegen nach norwegischer Zeitmessung lediglich zehn Monate; eine Pause, die zu kurz ist, um aufzuschlüsseln, warum Thomas Hansen den Begriff Comeback in den Titel wählte. Zum einen musste in der Zwischenzeit ein neues, internationales Obdach gefunden werden, weil City Slang den Vertrag mit der Veröffentlichung von »Hey Harmony« löste. Tatsächlich kann sich Herr Hansen auch nicht mehr vollends mit dem Tonträger identifizieren, da er seiner Meinung nach durch zu viele Hände beeinflusst worden war. Auf dem vierten Album liegt die Kontrolle über die Ausgestaltung wieder wie schon auf den ersten beiden Alben zur Gänze bei ihm und Robert Jønnum. Zwar hat sich St. Thomas dadurch mehr Arbeit aufgehalst, gleichzeitig aber einen größeren Freiraum geschaffen, um in den Texten persönlicher zu werden als je zuvor. Natürlich findet sich Platz genug, um die Kommerzialisierung der Plattenbranche zu kritisieren.
St. Thomas
»Let's Grow Together - The Comeback Of St. Thomas«
trackandfield
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