Well, Well, Well: mit »Put My Baby To Bed« gibt Eleni Mandell, die Pop-Chanteuse aus L.A., den Grundton ihres neunten Albums vor. Wäre die U.S.-Popindustrie nicht vorrangig damit beschäftigt, Mega-Popstars zu entkleiden, sondern stattdessen mehr Wert auf deren Stimmen zu legen, Mandell befände sich bereits im Pop-Olymp. So aber spielt sie mit der Backingband von Nick Lowe und Produzent Neil Brockbank dieses Crooner-Album ein. Auch nicht schlecht, denn sehr stimmig und charmant ist es ausgefallen. Songs wie der eingangs erwähnten Singleauskopplung möchte man zudem Hitqualitäten attestieren. Ist es mit dem unartig sein am oriental rug nun (da Elenis Zwillinge zentrales Thema sind) zwar vorbei, »Let’s Fly A Kite« eignet sich aber vortrefflich als getönte Background-Tapete des unaufgeregten Erwachsenen-Alltags. Nun stehen die Chancen gut, Mandells zeitlose Songs demnächst sogar im AM-Radio zu hören; und im Frühling findet sie sich sowieso wieder hierorts für ein Konzert ein. Bei Mandells fulminanten Solo-Auftritt im WUK im Vorjahr drehte sich angeblich sogar die legendäre Patsy Cline lobend im Grabe um.
Eleni Mandell live: 18. April: WELS, Schlachthof; 20. April: WIEN, WUK