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Suuns

»Images Du Futur«

Trost

Suuns live! Am 14.8. im Wiener Chelsea. »details

Pitchfork wieder mal. Schon beim Erscheinen von »Zeroes QC«, dem Debütalbum von Suuns, wurde deren Ähnlichkeit zur Band Clinic nicht zuletzt von ebenjenem Hipster-Portal hervorgehoben. Pitchfork glaubt auch heute noch beweisen zu können, dass Suuns Clinic kopieren und zwar anhand eines einzigen Gitarrenmotivs im Song »Minor Work«. Freilich ist das allergrößter Blödsinn, doch so verhält es sich nun mal mit Gruppen, die aufgrund ihrer Eigenartigkeit jeder Definition entweichen – man greift auf Vergleiche mit anderen Bands zurück, selbst wenn diese nur bedingt Klarheit schaffen. Zwar weist »Images Du Futur« tatsächlich Parallelen mit Bands wie Liars oder eben Clinic auf, der springende Punkt ist allerdings, dass diese Gruppen ihrerseits musikalische Grenzgänger sind, was uns wiederum im Dunkeln über die Soundwelten von Suuns lässt. Ein Versuch, den Kanadiern über Genres habhaft zu werden, enthielte wohl die Begriffe Space Rock, Post Punk oder No Wave. Und ja, selbst das Krautrock-Mascherl, das der Band allerorts umgehängt wird, ist nicht völlig fehl am Platz. Doch auch das umreißt nur, was auf »Images Du Futur« abgeht. Bleibt nur die Flucht über adjektivische Umschreibungen, und da ist »angsteinflößend« wohl der passende Begriff. Schon der Opener »Powers Of Ten« fällt mit seinen wilden Gitarrenklängen und dem manischen Gesang über den/die nichtsahnende/n HörerIn her, wie ein Heuschreckenschwarm über Kornfelder. Auch das folgende »2020« hat alles, was ein Albtraum beinhaltet: fette Drums, tiefe Frequenzen, Drones und Zombie-Gitarren. Erst später wird es versöhnlicher. So vereint »Mirror Mirror«, der vielleicht beste Song des Albums, britischen Post Punk mit Synthie-Arpeggios, während man »Holocene City« auch den Beatles auf »Revolver« zugetraut hätte, vorausgesetzt dieses wäre 1977 in den Berliner Hansa-Studios entstanden. »Bambi« wiederum würde in der Electro-Disco nicht fehl am Platz wirken. Suuns fühlen sich hörbar in jedem Jahrzehnt wohl, haben aber sophisticatedness genug, um in ihrer Panoramaschau nicht zum Showcase-Act zu werden. Sollte »Images Du Futur« keine Abnützungserscheinungen zeigen, könnte es zu einem der Alben des Jahres aufsteigen.

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