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CocoRosie

»Grey Oceans«

Souterrain Transmissions

Rettungswinkel Schneckenhaus. Freak Folk ist mittlerweile als Genre die Wassermarke der neuen Ernsthaftigkeit, des weltoffenen Rückzugs in die eigene, offensiv zur Schau getragenen Spinnertheit. Während Ex-Boyfriend und Weggefährte Devendra Banhart sich zur alternativen Boygroup flachklopft, ziehen die Casady-Schwestern vorwärts in die Innenwelt. Nach sieben Jahren konstant steigernden Hypes, der ihre wolligen Croons aus Kinderspielzeug-Samples, Synth-Quäken, Neo-Klassik-Pianos, DooWop-Operettas, Rappelkistengestus und niedlicher neuer Naivität mit Kollaborationen von Antony and the Johnsons bis hin zu Pierre et Gilles in die Catwalks und Kunstgallerien dieser Welt getragen hat, sind sie offensichtlich müde und übt sich ihr viertes Album in sperrig in sich gekehrter, unauffälliger Sprödheit wie nichts seit ihrem Debut. Auf den zweiten Blick ist es ein tief durchatmender Neustart, entpuppen sie sich hinter den Trash-Collagen und dem Kindchengehabe anders als die posierende Joanna Newsom als Frauen, nicht Frauchen. Und wird alles, alles wirklich gut.

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