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Grand General

»Grand General«

Rune Grammofon

»You spinn, you Norweger, you!«, hätte ich jetzt beinahe gesagt. Weil der Norweger, wenn ihn die Lust packt, offenbar schamlos und enthemmt auf die Jazzrockpauke haut. Etwa auf dem Debüt der fünfköpfigen Formation Grand General, die vom Motorpsycho-Drummer Kenneth Kapstadt ins Leben gerufen wurde. Ähnlich wie bei der ebenfalls vor kurzem erschienenen Kooperation mit Kjetil Møster (Link zum Link ;-) springt hier der Hardrock-Hase fröhlich mit ins Feld. Die Beats wummern wuchtig, es groovt wie Hölle, und anstelle des sonst üblichen Saxophongedröhnes greift hier Ola Kvernberg zur Violine. Das erinnert an die beinahe vergessenen Dixie Dregs, die dem geschichtsbewussten Rockfan am ehesten noch durch den später bei Deep Purple spielenden Steve Morse im Gedächtnis geblieben sind. Die Violine übernahm damals Jerry Goodman, der wiederum vom genialen Mahavishnu Orchestra (John McLaughlin, Billy Cobham, Jan Hammer – noch Fragen?) bekannt ist. Bis ganz hinauf in diesen Olymp schaffen es Grand General aber nicht, dazu ist man zu spiel- und selbstverliebt, auch dem Geist der rockmeditativen Epik zu sehr verhaftet. Aber gerade diese Epik hat ihren Reiz, weil sie zum Eintauchen, Reinkippen und Zudröhnen regelrecht einlädt. Mit anderen Worten: these jazzy boots are made for rockin‘, aber wirklich wahr. Wer auch nur einen Funken Sympathie für diese Art von Musik hegt: go for it!

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