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Western Lows

»Glacial«

Highline Records

Auf dem Papier ergeben Western Lows eigentlich Sinn. Dakota Suite und Bright Eyes üben sich im traumpoppigen Schuhestarren unter einem mächtigen Robert Smith-Gedenkmarterl. Die CD hält leider nicht was das Papier (vulgo Pressetext, der auch Vergleiche mit Mazzy Star und My Bloody Valentine bemüht) verspricht. Klar, Western Lows wissen wie atmosphärische Melodramatik funktioniert und mit Andy LeMaster (Now It’s Overhead, Azure Ray, die erwähnten Bright Eyes) trägt sogar ein kleiner Star zum stimmigen Sound der Band bei. Doch hinter den wolkigen Klangwelten und dem hübschen Albumcover offenbart sich ein mittelgroßes Problem: »Glacial« ist über weite Strecken ziemlich fad. Es mag vereinzelte Abstecher in Wave-Gefilde geben (»Icicles«, »Gave Away«), doch auch die können nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Songs des Trios zum größten Teil homogenisierter als Milch daherkommen. Es plätschert brav und relativ höhepunktsbefreit dahin und plötzlich ist das Album auch schon wieder zu Ende gehört. Zwar erweisen sich Western Lows insgesamt als sonische Feingeister, denen man vor allem ihre Unaufdringlichkeit hoch anrechnen muss. Bands wie Snow Patrol schreiben vom selben Ausgangspunkt »Chasing Cars«. Doch das entledigt einen nicht der Aufgabe das eigene Werk nach klassischen Regeln der Dynamik und Spannungsbildung zu gestalten.

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