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Flying Moon in Space

»Live On Earth«

Tortellini Records

Flying Moon in Space ist ein in Leipzig ansässiges Musiker*innenkollektiv, das mit »Live On Earth« ein ebenfalls in Leipzig, im Kontor 80 aufgenommenes Dokument ihrer Live-Sounds veröffentlicht. Wie ein Blick auf die Tracklist bereits vermuten lässt – die ersten drei Titel tragen die Namen »Kraut auf A«, »Vega« und »T Minus 7« – wird hier eine moderne Variante von Kraut- und Space-Rock dargeboten. Das Ganze ist auch absolut stimmig, ebenso wie bei Datashock oder Zement ist die Berufung auf die Vorläufer der Sechziger- und Siebzigerjahre hier kein hohler Retro-Gestus, sondern macht einerseits Sinn und wird andererseits auch nicht zu ernst transportiert. Die verarbeiteten Einflüsse sind durchaus vielfältig, so ist der Opener »Kraut auf A« mit seinem Neu!-artigen Groove ein mitreißender Einstieg in das Tape, das bald daraufhin allerdings wesentlich spaciger und Ambient-lastiger wird. In ihrem Zugang zu den Jams und instrumentalen Parts erinnern die Leipziger hier ein wenig an die frühen Pink Floyd, in etwa zu »Live in Pompeii«-Zeiten. Obwohl durch den relativ unbehandelt klingenden Live-Sound die einzelnen Instrumente recht gut heraushörbar sind, gibt es keine Soli im eigentlichen Sinne, es geht stets um das gemeinsame Kochen einer psychedelischen Ursuppe aus Sound, aus der sich im Laufe der etwa einstündigen Spieldauer immer wieder mehr oder weniger als solche erkennbare, eigenständige Tracks herausschälen. Auch Shoegaze-Elemente lassen sich ausmachen, so etwa in »Death Parade«. Die stark effektbearbeiteten Vocals werden ebenfalls wie ein weiteres Instrument behandelt und hauptsächlich als Klangfarbe eingesetzt. Dabei erinnert der Sänger streckenweise ein wenig an Cans Damo Suzuki. Alles in allem eine sehr sympathische Veröffentlichung, die allen Fans von krautigen und spacigen Sounds ans Herz gelegt sei.

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