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Exhaust

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Constellation

Godspeed You Black Emperor haben mit ihrer ausladenden Reinterpretation des Punk-Spirits als mit Avantgarde- Elektronik- und Kammermusik gespicktes Kollektiv in Kanada so etwas ähnliches losgetreten, wie Tortoise vor zehn Jahren in Chicago. Beschreibungen aus dem wuchernden bandeigenen Constellation-Labelkatalog: drawn-out glory, epic songs, psych-rock, bass & drum & tape grooves, soundtrack to urban decay, hand-assambled packaging, sensory overload, joy division tribute night, empty loft, conceptualists, kraut-like, droney, true auteur, etc. Dieses ambitionierte Neue-Wege-Gehen verwischt zwar die Grenze zwischen Hippies (der Art-Faktor) und Punks (der Pop-Faktor), beschert uns dafür jede Menge aufregende Musik. Exhaust liegen nahe der experimentellen Spitze des Programms und liefern düstere, rauschende und abstrakte Geräuschlandschaften an harmonieverweigernde Ohrenpaare. Konkrete instrumentale Sounds kommen von Klarinette und minimal dahinscheppernden Drums, unterlegt von in die Länge gezogenen Bassspuren und verwischt durch Mixing-Spielereien. Lässt insgesamt an bessere Tape-Theoretiker-Zeiten (z.B. Brise-Glace) denken, vermutlich weil ich auch schon bald ein alter Sack sein werde.

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Text
David Krispel

Veröffentlichung
17.10.2002

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