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Mile Me Deaf

»Eat Skull«

Fettkakao

Erste Begegnung des Autors mit Wolfgang Möstl: Konzert von Killed by 9V Batteries beim Seewiesenfest 2007. Inklusive zertrümmerter Gitarre und demoliertem Amp. Das hat er zwar bei der Präsentation des Debütalbums von Mile Me Deaf im Gartenbaukino nicht mehr gemacht – irgendwann ist es selbst um die billigste Squier und den räudigsten Danelectro-Transistor zu schade – doch die Musik ist heute wenigstens ein gutes Stück runder als damals. Möstl macht auf seinem ersten Soloalbum unter dem Namen Mile Me Deaf gemeinsame Sache mit Florian Seyser alias Peter T. und Rudolf Braitenthaller alias Rudeboy, die man beide bereits von Sex Jams kennt, bei denen wiederum Möstl als Gast dabei ist. Zusammen präsentieren sie auf »Eat Skull« Songs, die sich der höchst aktive Steirer in den letzten Jahren für ein eigenes Album zur Seite gelegt hat. Neben karobehemdetem Shoegazing im Lo-Fi-Kontext (»Camera«, »You’re A Walking Maze«), das bei Möstl seit jeher auf der Visitenkarte steht, hält die Platte einige ?berraschungen bereit. Da wäre etwa das fröhliche, leicht an Blurs »Coffee And TV« erinnernde »Wild At Heart«, für das ein mindestens so putziger Videoclip gedreht wurde wie für den Britpop-Klassiker. Für Staunen sorgen darüber hinaus das geteerte und gefederte »The Scene Is Deaf« wie auch der krönende Abschluss »Them Die«, ein Siebenminüter, der Galaxie 500 in die Nähe von Chillwave rückt. Sogar der Drumcomputer wird für einige der Songs (»Faux Trails«, »Heels Come Naturally«) ausgepackt. Mile Me Deaf sollte man auf die Watchlist setzen, wären Möstl-Projekte nicht ohnedies Selbstläufer. Aber das kommt ja nicht von irgendwo.

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