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Drag Me To Hell

Sin Sam Raimis Horrormovie wird eine biedere Bankangestellte von einem dämonischen Wesen verfolgt.

Wer hätte gedacht, dass ein Job im Bankenwesen so gefährlich sein kann? Christine Brown (Alison Lohmann) jedenfalls meint, ihre grö&szligte Herausforderung liege im Erklettern der Karriereleiter. Sie ist jung, hübsch, fleissig, zielstrebig, arbeitet in der Kreditabteilung und steht kurz vor der Beförderung. Es gibt nur einen Konkurrenten, der ausgestochen werden muss. Esntscheidungskraft ist ein wichtiges Kriterium für ihren Boss und Christine will zeigen, dass sie »tough decicions« fällen kann. Dummerweise beweist sie Härte gegenüber der falschen Person. Sie verweigert der alten Mrs. Ganush (Lorna Raver) die Verlängerung ihrer Hypothekenrückzahlung. Daraufhin belegt die betagte Frau Christine mit dem schlimmsten aller Flüche.

B-Movie-Zitate

Ein zu Rate gezogener Wahrsager erklärt Christine ihre Aussichten: Sie wird von der Lamia verfolgt, einem mächtigen Unterweltswesen. Die Lamia quält ihre Opfer drei Tage lang, dann rei&szligt sie sie in hinab in die Hölle, wo die Seele in Ewigkeit Torturen ausgesetzt sein wird. Christine Streben gilt fortan, diesem gräulichen Schicksal zu entkommen. Regisseur Sam Raimi (Spiderman 1-?), der mit seinem Bruder Ivan auch das Drehbuch verfasste, inszeniert die Geschichte mit vielen Zitaten aus Horror B-Movies und mit abgründigen Humor. Die bockshörnige Lamia betätigt sich als Poltergeist, schickt grä&szligliche Alpträume und Visionen, bringt Christine in peinliche Situationen. Natürlich werden auch verschiedenste Körperflüssigkeiten in gro&szliger Menge emittiert.

Böser Humor

Wenngleich die Strafe in keinem Verhältnis zur Ursache steht, genie&szligt Christine nicht unsre vollkommene Sympathie. Zu rechtschaffen, zu nett, zu ehrgeizig, zu perfekt scheint sie. Einer alten Frau nimmt sie das Dach über dem Kopf weg, während sie am Kreditfinanzierungplan einer Firma sogar in ihrer Freizeit arbeitet (letzters auf Wunsch ihres Chefs). In ihrem Kampf ums Seelenheil erweist sich die scheinbar Fragile als ordentlich harter Knochen. Kann »Drag Me To Hell« als Kapitalismuskritik gelesen werden? Naja, als Satire in jedem Fall. Wer würde manchen (Bank-) Managern wenn schon nicht eine Höllenfahrt, so doch wenigstens einen Quälgeist wünschen.

»Drag Me To Hell« (R: Sam Raimi; USA 2008)
In österreichischen Kinos

 

Home / Kultur / Film

Text
Jenny Legenstein

Veröffentlichung
18.06.2009

Schlagwörter

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