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Twin Shadow

»Confess«

4AD

Nach dem allseits gefeierten »Forget« vor zwei Jahren legt George Lewis Jr. alias Twin Shadow
mit »Confess« sein zweites Album vor. Böse Zungen mögen behaupten, es genüge heutzutage
schon New York seinen Wohnsitz zu nennen und der Erfolg werde sich von allein einstellen. Und
auf den ersten Blick wirkt vieles auf »Confess« tatsächlich wie nach Masterplan designt. Optisch
glatt, musikalisch pitchfork-gerecht. Das Album hat aber durchaus einen ernsten Hintergrund.
Lewis verarbeitet darauf Erfahrungen, die er als Opfer eines schweren Motorradunfalls gemacht
hatte. Dieser Prozess trägt teilweise hörenswerte Früchte (»Golden Light«, »I Don’t Care«), doch
generell macht ein gro&szliges Unglück halt noch keine gro&szlige Platte. In den meisten Fällen ist »Confess«
nicht mehr als ein solider 80er-Panoramablick (von Prince zu Police, von den Smiths zu Blue Nile
und dazwischen jede Menge New Romantics). Gut gemacht, aber so richtig packen will es einen
nicht. 100 Punkte gibt es allerdings für die (in der Single-Version weggekürzte) Apologie des Metal-
Gitarrensolos in »Patient«.

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