David Berman zerkaut seine misanthropischen Betrachtungen genüsslich schleppend auf dem mittlerweile vierten Album seiner Silver Jews. Sein sonores Organ, das bei richtigen Singversuchen immer grandios scheitert, wartet wieder mit unschlagbar treffenden Betrachtungen auf: »Punkrock died when the first kids said punx not dead« heißt es etwa in »Tennessee«. Ähnlich pfiffig gestaltet sich der Aufbau des Albums, das nach gemächlichen Beginn das Tempo mit einer Boogie Woogie Nummer anhebt, um bis zum Ende hin Country-infiltrierte Musik zu bringen. »Tennessee« lebt auch stark von einer ungenannt bleiben müssenden Gastsängerin (Vorab-CD), die mit ihrer klaren Stimme einen wirklich erhebenden Konterpart zu Berman bringt. Den Silver Jews steht die Verlangsamung und Besinnung auf angestaubte Songformen ganz ausgezeichnet und die überraschenden Texte machen jeden Durchlauf der Platte zum sich steigernden Genuss.
Silver Jews
Bright Flight
Domino
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