betterov-olympia-1024x1024
Betterov

»Olympia«

Island Records

Irgendwo hatte man Betterov alias Manuel Bittorf immer schon am Rande des musikalischen Radars, zum Beispiel mit Songs wie »Angst« oder »Dussmann«, die im Radio oder in den Spotify Recommendations aufblitzten. Der 28-Jährige bastelt ja auch schon eine Zeitlang an seiner Karriere. Aufgewachsen in einem Tausend-Seelen-Ort in Thüringen, wollte die zuerst nicht so recht durchstarten. Auf dem Umweg übers Theater hat’s dann aber geklappt und seit 2015 wurzelt das Nachwuchstalent in Berlin, wo Betterov ausreichend Nährboden für seine künstlerischen Ambitionen findet. Nach der EP »Viertel vor Irgendwas« 2020 und dem Live-Album »Die Dussmann Session« 2021, Support-Auftritten z. B. bei den Kaiser Chiefs und The Gaslight Anthem und Features u. a. bei Fatoni und Yukno steht nun endlich das Debütalbum »Olympia« im Plattenregal. Und das schleudert Betterov endgültig in den Fokus popkultureller Aufmerksamkeit.

13 geschmeidige Songs zwischen Indiepop und Post-Punk sind es geworden, mit erzählerischen Lyrics, eingängigen Melodien, einem gehörigen Schuss Dramatik und viel Ohrwurmpotenzial. Der rote Faden ist Betterovs kraftvolle Stimme mit ihrem satten Timbre und den rauen Kanten. Am besten zur Geltung kommt das in melodiösen Gitarrenhymnen wie »Schlaf gut«, »Bring mich nachhause« oder »Die Leute und ich«, die zwischen Interpols sanfteren und Editors’ schärferen Tönen rangieren. Aber auch melancholische Balladen wie »Urlaub im Abgrund« und up-tempo Gassenhauer wie »In meiner Straße« sorgen für musikalische und inhaltliche Abwechslung. Die Lyrics drehen sich ums eigene Woher und Wohin, die äußeren Umstände und die innere Unruhe. Die Texte sind schnörkellos, aber aussagekräftig und bildstark. Zwischen »Intro« und »Outro«, »Böller aus Polen« und »Bis zum Ende« hat retro- und prospektiv ein ganzes Leben Platz, verpackt in einer Wettkampfmetapher, die sich aus Bittorfs Leichtathletik-Vergangenheit speist und in den aktuellen Musikvideos widerspiegelt. Live ist Betterov am 29. Jänner 2023 im Wiener Flex am Start, am besten jetzt schon Tickets sichern.

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen