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Enslaved

Below the Lights

Osmose

Der Gipfelstürmer von Yggdrassil. Ragna-Rawk der obersten Dampframmenklasse. Nicht nur, dass sich die Schweizer Schlüsselpartie Celtic Frost wieder vereint hat und Black Metaller wie Ulver mittlerweile die besten Stücker E-Tronica im niedrig mittelirdischen Laptopland verbreiten – wenn stiernackige Wikingbeutel zwischen brachialsten Röchelgeböller als Mittagspause King Crimson durch die Saiten jagen und ohne Wenn und Aber die besten Ersatz-Neurosis in Sachen unpeinlichem Doom-Pomp abgeben, dann hat tatsächlich Evolution eingesetzt. Die Neuübersetzung von Michael Mojnihans Standardwerk »Lords of Chaos« hat die Massengier nach dem Kultgemeuchel skandinavischer Blechheads auch fern des Metallagers angeheizt. Doch Kirchenfackeln und Ritualentleibung ist in Norwegen kaum mehr à la mode. Vielmehr boomt Traditionsbesinnung voll Neo-Folklore und heidnischem Brauchtum, sind Wochenend-Campings mit Säbelgerassel und »Aryan«-Bierbraukunst keine Seltenheit. Die Bands freilich, die inzwischen LP-Chartstatus gewittert haben, Dimmu Borgir allen voran, halten sich fern von dubiosen Ideologien. Im Fall Enslaved, lange die weniger bekannten Weggefährten von Emperor und Immortal, ist das aber weniger Geschäftsstrategie als Altersweisheit. Bei Odin, was für eine lyrische Dampfwalze!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
22.10.2003

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