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Brückner Beat + The Lone World Trio

Beat

Hazelwood Records

His Masters Voice war ja wärmende Begleitung durch ausnahmsweise unpeinliche Tage der Filmsynchronisation. Der »Taxi Driver« inmitten der Regenstrassen New Yorks. Der kreuz wie quer junkende und hurende Oberbulle Harvey Keitel. Christian Brückners Stimme untermalte irgendwie immer diese verlausten Amis in der nach dreckigem Jazz schreienden Nachtstadt. Sie hatte was von ebenbürtiger cineastischer Energie, brach nicht die Kinomagie der Originale. Eine große Leistung. Sein Sanggastspiel beim Tim Isfort Orchester hatte ja auch mächtig Durchmachercharme, durfte Flowerporno Tom Liwas Nachteulen im Bernhard-Herrmann-Bett durch Hamburger Theken tragen. Wenn hier aber ins holprige Deutsch versetzte Texte von zehn bekannteren (Kerouac, Ginsberg, Ferlinghetti) wie auch vergesseneren (Koch, Orlovsky, O’Hara) Urherren der Beat-Poetry zum gar nicht Besten gegeben werden, hat das was von weißwurstenem Frühschoppen, bei dem der Herr Literat, desinteressiert, aber von sich eingenommen, einem übermüdeten Hard-Bop-Kapellchen aus bierbesudelten, cool klingenden Taschenbüchern vorlallt. Spoken Word ist ein schwieriges Genre. Und das bedarf intensivster Liebe, die Papier hinter sich lässt.

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