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»This is a live recording. The walls of the club are black. You could be anywhere.« So startet das Intro zu diesem Konzept-Album. Tetsuo Furudate spielte u. a. mit Keiji Haino und gestaltete den Soundtrack für Tsukamotos Body-Action-Klassiker »Tetsuo«. Auf »Autrement qu’être« geht es massiv um fliessende Strömungen innerhalb von Veränderungen in der Wahrnehmung, die auch anders hätten stattfinden können (siehe Titel). Nichts ist so, wie es scheint. Die drei japanischen Künstler, die sich alle in der Szenerie zwischen klassischer Avantgarde und Noise-Musik bewegen, haben für diese CD Live-Konzerte zwischen 1996 und ’98 in Tokio, Yokohama, Berlin und Stockholm zusammengestellt, die zwischen den Polen abstrakter Klangmalerei, verhaltenem Noise und langen, dramaturgisch höchst interessanten Spannungsbögen elaborieren. Dabei kommen Tape-Collagen, Sampler, Piano, Violine, Gitarre und Vokal-Einlagen zum Einsatz. Yoshiko Matsuo bringt die zusätzliche Violine ein, Atau Tanaka ist er Erzähler. »Autrement qu’être« ist ein Hommage an Stanley Kubrick – siehe den CD-Untertitel »For the memory of Stanley (1928-1999)«. In dieser Version werden die Maschinengeräusche von »HAL« als knarzendes Flüstern, der Space als endlos gestretchtes bzw. gestauchtes Soundloop mit kratzenden Violinen-Tönen und auf- und abschwellenden Feedback-Drones in den weiten Kosmos hineingesetzt. Harsch und sinnlich.

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