Diese Platte wurde fehlgeplant. »Nixit«, das erste Lied auf »Am And What« gibt sich derart versöhnlich in seiner verträumten, »Strawberry Fields Forever« zitierenden Art (diese Akkorde!), es wäre eigentlich der perfekte Schlusssong für das Album. Denn was »Nixit« an Songmaterial folgt, reicht dir nicht freundschaftlich die Hand, sondern zieht dich ohne Vorwarnung in den tiefen Treibsand. Tankris sind schräg und das ist gut so. Die Band ist sozusagen das »Baby« des Musik-Allrounders Chris Janka, dessen viele Spielwiesen und Projekte selbst ein Tausendfüßler nicht an den Gliedmaßen abzählen könnte. Auch Jankas MitmusikerInnen sind keine unbeschriebenen Blätter, was man bei solch herrlich abgebrühten Songs ohnehin nicht vermutet hätte.
Da wäre etwa der 7-Minüter »In My Mind«, eine komplexe Rechtschreibprüfung in Sachen Industrial. Oder »Nevernever«, das wie »Mother« von The Police daherkommt, nachdem es dreimal durch einen Ames-Raum geschickt wurde. »What No« schließlich ist der wahrscheinlich beste Song des Albums. Er vereint die Tugenden von Tankris in einer gewieften Tirade, die um die Absurditäten des Lebens weiß und außerdem musikalisch verzückt. Hätte das Wiener Quartett auf die Indie-Telefonwarteschleifenbeschallung »Tictac« verzichtet, dann wäre das Album vielleicht fast schon zu gut. Wobei, da gibt es ja noch den Plattentitel. »Am And What«, so fürchte ich, soll wohl eine Mischung aus orthographischem Englisch und phonetischem Deutsch sein, und da bleibt unterm Strich nur ein holpriger Kalauer übrig. Gut dass die Musik ausgefuchster ist.