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Jhelisa

»A Primitive Guide To Being There«

INFRAcom!/infracom.de/Soul Seduction

Niemand soll jemals wieder behaupten, dass Soul, Jazz und Funk apolitische Genres wären. Beim Vorab-Interview war unklar, wie viel von den Bändern zu »A Primitive Guide To Being There« in den Fluten von Catrina abgesoffen war, aber Jhelisa Andersson aus altem New Orleans-Musikadel wusste, worauf sie hinaus wollte. Der »Culture Of Silence« wird auf diesem Album in Teil 1 & 2 Rechnung getragen. »The elections were stolen twice«, sagte sie aus tiefster Überzeugung, und dass sich da niemand aufgeregt hätte, ginge auf patriotische Verblödung durch Schule und Fernsehen zurück. Das Album trägt solchen Gedanken in seinen Texten Rechnung, gleichzeitig ist die musikalische Seite eine Reise von Blues zu Jazz und Soul in Produktionsvollendung auf der Höhe der Zeit. Kein Wunder, dass Jhelisa nach dem »Jazz Punk« fragt, den doch gefälligst jemand machen müsse und der besonders in New Orleans entsprechend gefeaturet werden sollte. Auch wenn dort der alte Spirit inzwischen die üblichen Verkrustungen gezeitigt hätte. Diesen Spirit bebildert übrigens die beigelegte Doku-DVD von Markus Bader, wo Jhelisa sich und ihr Bild der Stadt vorstellt. Gute Musik, gute Geschichten, zeitlos und ein Zeitdokument in einem.

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