Aus Armageddon ins L?Age D?Or ist es doch ein Stückchen. »You?ve come a long way« singt Bobby dann auch auf seiner nun dritten LP, die eine nicht ganz so stringente Erzählung aufweist wie sein Apokalypse-Opus »Rise Up!«. Ein grundsätzliches Element verbindet die neun enthaltenen Songs jedoch lose: das, des jugendlichen Sehnens, rekapituliert aus der Perspektive des gerade nicht mehr allzu zynischen und ebenso gereift wie abgeklärt Rückschau haltenden Erzählers. Da sich dieser Erzähler auch als ausgesprochener Entertainer begreift, werden diese Reminiszenzen in einer Art und Weise aufbereitet, die keine Wünsche offen lässt. Bobby hat mit seiner langjährigen musikalischen Begleiterin Monica BouBou lange Jahre um die perfekten Arrangements zu diesen Songs gerungen, im stetigen Bewusstsein, dass ihre Werke für die Ewigkeit bestimmt sind. Demnach erschließen sich manche der als Mini-Epen angelegten Songs erst über vielfaches Hören, die Belohnung für die Geduld fällt dann auch reichhaltig aus. Die Zusammenarbeit mit den Ton-Auskennern O? Rourke und McEntire bringt weitere Vorteile, die das umfangreiche Ensemble, das die musikalischen Gäste bilden, vortrefflich zu nutzen wissen. Vom üppigen Bläserarrangement, extensivem Streichereinsatz bis zu einer einsamen Flöte ist jede akustische Finesse vertreten. Stilistisch wird von Bossa Nova bis zu Heavy Metal ein einigermaßen breites Spektrum abgedeckt. Anfang Februar steht Bobby mit Band wieder auf den Bühnen unserer Lieblingsklubs, und wer das noch erlebt hat, dem sei empfohlen, sich diese alle Sinne bedienende und zugleich körperliche Erfahrung nicht entgehen zu lassen.
Bobby Conn
The Golden Age
Thrill Jockey
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