The Electric Family, vor sechs Jahren gegründet von Tom »The Perc« Redecker, ist ein Zusammenschluss (seelenverwandter) deutscher Musiker. Neben dem festen Stamm sollen wechselnde Musiker unterschiedlicher Genres von Jazz bis Punk neue Impulse setzen. Klingt nicht uninteressant, eine kurze Internetrecherche findet einige begeisterte Kritiken, also CD anhören – am besten zweimal. Beim ersten oberflächlichen Hören hinterlässt die Mischung aus Psychedelic, Country & Western und Folk, gepaart mit der fast gothicmäßigen abgrundtiefen Stimme Redeckers, einen ganz angenehmen Eindruck. Beim zweiten Hören stellt sich die Frage: retro oder ernst gemeint? Wer seine CD 2003 nach einem Jefferson Airplane-Song von 68 benennt und auch »Careful With That Axe Eugene« von Pink Floyd covert, muss sich auch dem Assoziationskontext mit den 70er Jahren (muffig? trendy?) stellen: langhaarige Hippies in WGs (gern mit Flokatiteppichen), die nach dem Genuss einiger Wasserpfeifen mit illegalen Substanzen Psychedelic-Rock oder Krautrock LPs (Amon Düül II) auflegen und durch die ausufernden Tracks voll endloser Gitarrensoli in Verzückung geraten … Wer diese Zeit miterlebt und seine musikalische Entwicklung damit abgeschlossen hat, wird die CD lieben (Tipps für legale Substanzen, die perfekt dazu passen, liefern William Kotzwinkle in »Fan Man« und Niki List in »Malaria«). Alle Anderen sollten ihr Geld lieber in Hier-und-Jetzt-Musik investieren.
The Electric Family
Ice Cream Phoenix
Hypertension
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