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Alan Vega & Marc Hurtado

»Sniper«

Le Son du Maquis

?ber Mister Alan Vega müssen an dieser Stelle nicht allzu viele Worte verloren werden, er ist ja – zumindest in interessierten Kreisen – eh bekannt wie ein bunter Hund. Au&szligerdem steht er schon seit über 30 Jahren in schwarzem Leder und oft ganz schön illuminiert auf der Bühne und performt seine ureigene Kreuzung aus Shouting und Crooning. Eventuell weniger bekannt ist Marc Hurtado, sein Kombattant in Sachen Elektrokrieg auf »Sniper«: der Mann ist Musiker (?tant-Donnés, Projekte mit Genesis P. Orridge ??), Filmemacher sowie Performance-Künstler, und übernimmt in dieser Konstellation den Part von Suicide-Kumpan Martin Rev, vereinfacht gesagt. Hurtado also drechselt ein kühles, hochsynthetisches Rhythmusfundament auf dem der langgediente Protopunk seine immer schlecht gelaunten Stakkato-Statements deponiert. Altersmilde klingt anders, und es ist schon beeindruckend, mit welcher stimmlichen Kraft und Schärfe der kaum einen toxischen Exzess Abgeneigte Vega den Hörern seine grimmigen Anti-Aphorismen um die Ohren fetzt. Das ist jetzt nicht unbedingt mörderharter Stoff, aber richtig laut gehört, entwickeln die dreizehn Stücke doch eine beachtliche Sogwirkung in Richtung Apokalypse im dunklen Eiskanal. Selbst die wabernde Kindermelodie auf »Suturn Drive Duplex« (könnte mit dem Stück »Saturn Drive« vom Vega/Jourgensen 1983er-Album »Saturn Strip« zusammenhängen) klingt bei Hurtado wie Tobi & Tobias in der Geisterbahn. Am Ende, in »Sacrifice Prison«, tritt die hier gar nicht schrille Lydia Lunch in einen Dialog mit Vega, und man ist doch irgendwie froh, nicht mit Vega und Hurtado in einer WG wohnen zu müssen.

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