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Oval

»O«

Thrill Jockey

»O« ist eine Art Opus Magnum von Markus Popp geworden, satte 90 Nummern lang auf einer DCD. Oval ist ein Meister der »kleinen Form«: In Track-Miniaturen zwischen ein bis drei Minuten tun sich auf »O« Cluster auf, die zwischen minimalem Elektronik-Gebrutzel und beinahe neoklassischen Instrumentenphrasierungen lavieren. Der grö&szligte Unterschied zu früheren Oval-VÜs ist wohl: Der Techniker Popp hat schlie&szliglich dem Komponisten Popp Platz gemacht. Oval war ja praktisch einer der »Miterfinder« der Clicks & Cuts, seine konsequenten Materialaffirmationen hatten den Musiker zugunsten der Maschine in den Hintergrund treten lassen. Vorbei sind die Zeiten von Randomness und fehlerhaften CDs. Bei »O« kommen mir Curd Duca, das Kammerflimmer Kollektief oder eine durchaus romantische Variante von Oren Ambarchi in den Sinn. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich annehmen, »O« stammt von Fennesz. Verfremdete Gitarrensounds und verschleppte Drum-Rhythmen öffnen Elektroakustik dem Improv-Jazz gegenüber. Auf der zweiten CD hat man es mit 70, jeweils etwa eine Minute langen Soundskizzen zu tun. Hier ist die für Oval typische Materialaffirmation dran, die sich zwischen so etwas wie imaginären Handy-Ringtones, eben der kleinen Form und generativen Prozessen – Stellen Sie die CD-Wiedergabe auf »Random« – manifestiert. Dass sich diese CD auch als durchgängiger Soundtrack zu den Möglichkeiten der musikalischen Maschine hören lässt, versteht sich von selbst. Ein kompaktes, persönliches und teils intimes Werk.

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