Der südafrikanische Musiker Felix Laband, der als Teenager in Pietermaritzburg Punk-Bands vorstand, liefert mit seinem vierten Album, dem zweiten (nach zehn Jahren!) für das Münchner Compost-Label, den Soundtrack für diesen Sommer. Zum einen beindrucken wunderschöne Gitarrenpassagen, denen sachte Electronics voller Leichtigkeit beigemengt werden und belegen, dass Laband Fieldrecordings von Alan Lomax schätzt. Unterschwellig klingt American Roots Music durch und zum anderen sendet diese wundersame Audio-Collage mit Vogelgezwitscher, Menschenrufen, gesampleten afrikanischen Nachrichten- und Dokussplittern oder Predigtausschnitten von Gottesdiensten eine Botschaft. Kwaito House hat Laband maßgeblich inspiriert, hat aber einen komtemplativen, glückselig machenden Nachhall, zu dem unorthodoxer harmoniumähnlicher Orgelklang wesentlich beiträgt. Gewisse Tracks wühlen aber auch mächtig auf. Etwa »The Devil Threatens Me« das Gänsehaut erzeugend mit »I woke up with a Pain in my Body …« anhebt und von einem klasse House-Keyboardriff angetrieben wird. Wegen seiner Länge von fast dreizehn Minuten wird dieser Geniestreich des in Durban lebenden Laband am Dancefloor leider zu selten gespielt werden. Doch lohnen sich alle siebenundsiebzig Minuten voll emotionaler Sounds. Auf zur »Deaf Safari«!