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The Faim

»Talk Talk«

BMG

Die Veröffentlichung des zweiten Albums ist nervenaufreibend, da man als Künstler*in bzw. Band verunsichert ist, ob es an den Erfolg des Debütalbums wird anknüpfen können. Darüber muss sich das vierköpfige Quartett aus Perth bestehend aus Josh Raven (Gesang), Michael Bono (Gitarre), Stephen Beerkens (Bass) und Sean Tighe (Drums) keine großen Gedanken machen, da The Faim es geschafft haben, sich neu zu erfinden, aber sich dabei stets treu zu bleiben. »State of Mind«, das 2019 erschienen ist, labelte die Gruppe als Pop-Punk-Nachwuchs und viele dachten, dass sie sich weiterhin diesem Genre widmen werden. Das Nachfolgealbum »Talk Talk« hingegen experimentiert auch mit anderen Musikrichtungen. Der rockige Sound ist zwar vorhanden, jedoch findet man neben den energetischen Nuancen teils auch einfühlsame Balladen. Los geht es mit der Indie-Pop-Liebeserklärung »madly, badly, fixed«, die sich langsam aufbaut und dann dynamisch fortsetzt. »The Hills« verleitet mit dem Upbeat-Refrain und den kräftigen Vocals dazu, seinen Instinkten zu folgen und seiner Bestimmung nachzugehen, obwohl man sich manchmal verloren fühlt. »You (and my Addiction)«, »The Alchemist« und »Life in a Cinema« thematisieren das Verlangen nach Liebe, das Gefühl von Schwerelosigkeit, die Träumerei, aber auch das Loslassen in jeweils drei unterschiedlichen Variationen von ruhigerem Sound. Themen wie mentale Gesundheit, Einsamkeit, Verletzlichkeit, aber auch Verbundenheit ziehen sich fortlaufend durch das Album hindurch. Der Ausreißer hier ist »Faith in Me«, das mit einem ganz anderen Stil überrascht und an den Klang von Panic! At The Disco erinnert. »Ease My Mind« verführt weiters mit dem markanten Schlagzeug, während »Me Because of You« tänzerische Electronic-Einflüsse beinhaltet. Durch »Flowers« und »Jealous Love« treten vor allem die vulnerablen Lyrics wieder in den Vorschein, wobei dann »ERA« einen glorreichen, zelebrierenden Abschluss liefert. Somit präsentiert »Talk Talk« neben anregenden Rocksounds und Balladen, für The Faim bekannte, aber auch neue Seiten.

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Text
Amanda Weckowski

Veröffentlichung
23.08.2022

Schlagwörter

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