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The National

»Trouble Will Find Me«

4AD

Zugegeben, The National haben mich noch nie wirklich interessiert; nicht einmal durch den Erfolg ihres letzten Albums, »High Violet«, sah ich mich geneigt in das doch recht umfangreiche Oeuvre der Band mal reinzuhören. Ich gehe also sehr uninformiert an »Trouble Will Find Me« heran und, nun ja, der Titel bewahrheitet sich auf seine eigene Weise. Vielleicht haben mich The National, frei nach »Fight Club«, auch einfach nur in einer seltsamen Phase meines Lebens getroffen. Kann sein, dass ich mit unschuldigen 18 Jahren als Gitarrenrock-Normalo dieser Band verfallen wäre. Aber heute? Irgendwie will mir dieses brunzfade Indie-Getrenze so gar nichts geben. Schon der Opener »I Should Live In Salt« drückt ordentlich auf die Schmalztube mit seinem »boy-loses-girl«-Text und den alpenmilchschokoladezarten »Ahs« und »Ohs« im Hintergrund. Es folgt »Demons«, die erste Single des Albums, welche als Melodram-Skizze ja noch durchgeht, doch spätestens in der Mitte der Platte ist mit »Heavenfaced« wieder Tiefschlaf angesagt. Durch ewiggleiches Indie-Niemandsland (»Don’t Swallow The Cap«, »Graceless«) führt die Reise schließlich zum Mount Everest der Tränendrüsen: »I Need My Girl«. Ein Songtitel der keine Gnade kennt. Wenn es mit The National so weitergeht, dann sind sie in fünf Jahren best friends mit Rea Garvey und auf der Ö3 Greatest Hits CD enthalten. Warum 4AD so etwas veröffentlicht, bleibt, frei nach Churchill, ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium. Finger weg.

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