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The Black Keys

»Dropout Boogie«

Nonesuch Records

Dan Auerbach und Patrick Carney veröffentlichen als The Black Keys mit »Dropout Boogie« ihr elftes Studioalbum, 20 Jahre nach ihrem Debütalbum »The Big Come Up«. Ihr letztes Album »Delta Kream« (2021) war ein sehr unbehandelt gehaltenes Bluesrock-Werk mit vielen Kollaborationen, ohne dem Anspruch, an Megaerfolge wie »Lonely Boy« oder »Howlin’ For You« anknüpfen zu wollen – es schien den beiden Musikern Spaß zu machen, wieder zurück an ihre Wurzeln zu gehen. Auf der neuen LP scheinen sie beides kombinieren zu wollen, zumindest teilweise. Am Produktionsprozess beteiligt waren auch ZZ Top Gitarrist Billy Gibbons und Kings of Leon Produzent Angelo Petraglia. Der Opener des Albums »Wild Child« ist catchy, man kann sich gut vorstellen, den Refrain auf Festivals mitzugrölen. Die Nummer schlägt dabei eindeutig in die Kerbe der zuvor genannten alten Erfolge, genauso wie der zweite Song »It Ain’t Over«. Es erweckt den Eindruck, die zwei Single-Releases seien für Radio-Playlists gemacht. Der Rest ist weniger poppig, aber nicht weniger mitreißend. Das mittlerweile wohl als legendär anzusehende Gitarrenspiel von Dan Auerbach trägt am meisten zum Sound des Albums bei. Meistens mit angenehmem Blues-Drive oder auch mal mit Fuzz, mit Bottleneck, aber immer mit der rostigen, frechen Garagen-Attitüde, für die er bekannt ist. Auch wenn die Songs auf »Dropout Boogie« gut einfahren, muss man sich nach mehrmaligem Durchhören die Frage stellen: Ist das alles? Wenn man Bluesrock spielt, ist man verpflichtet, nach den Regeln des Blues zu spielen, sonst ist es nicht als solcher erkennbar, zumindest nicht als puristischer Blues. Aber genau diese engen Regeln schränken natürlich auch ein, vielleicht zu sehr, um als mehr als ein Bluesrock-Album anerkannt zu werden, was z. B. »Brothers« (2010) sehr wohl geschafft hat. Dass es den beiden Musikern und ihren Kollaborateuren Spaß gemacht hat, dieses Album aufzunehmen, hört man, die große Innovation bleibt aber aus. Alles was bleibt, ist ein rostiger Geruch in der Nase und ein wenig Wüstenstaub in den Augen.

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Text
Adrian Malliga

Veröffentlichung
23.05.2022

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