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Metric

»Old World Undergound, Where Are You Now?«

Last Gang/Unter Schafen/Al!ve/Edel

Okay, Leute. Metrics neues Album »Live It Out« rockt. Sumpfig, knöchrig, brüchig, etwas eigenartig und alles in allem fast fantastisch. Aber eben nur fast. Allen »Blutleer!«-Rufen möchte ich entgegnen: »Old World Undergound!«. Hier wird’s fantastisch. »Old World…« ist der Vorgänger von »Live It Out«, und das offizielle Debüt von Metric. Die Synthpop-Debakel am Anfang vergessen wir mal – weil es Metric auch tun. Was aber auf »Old World…« so toll funktioniert, ist eben dieser Übergang von Synthpop (Keyboards! Aber was für welche!) zu Schweinerock (Gitarren! Aber was für welche!). Und namentlich: Emily Haines am ersteren und James Shaw am zweiteren. Beide schon mit Yeah-Yeah-Yeahs- und Liars-Leuten zusammengewohnt und im Toronto-Sumpf um Stars und Broken Social Scene aufgewachsen. Diese zwei Menschen tragen hier eine New-Wave-schikanierte Disco-Punk-Variante vor sich her, die 2003 eindeutig ihrer Zeit voraus war. Diese Brücke ist hier so perfekt austariert, dass es auf jeden Fall eines tut: bluten. Und dafür steht eben auch Emilys Stimme, die vielleicht zweitwichtigste kanadische Stimme unserer Tage. Bluten, Leiden, Schreien, Tanzen. Weil tote Discos alles sind, was uns bleibt. Und bevor es soweit ist: Live it Out!

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