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Isis

Oceanic

Ipecac

Das Irrlicht. Der Irrtum. Die ewige Verdammnis. Tut mir wirklich leid, echt wahr, doch wie viele Apokalypsen kann man noch lebensecht nachmachen. Wenn Isis sich aus einer Band-Ursuppe nährt, dann ist es die brutale Metaller-Archaik von Neurosis. Die Triebwelt der Kulte, der naturgegebenen Ordnung, die die Zivilisation, die Lügenwelten in ihren schwarzen Schlund reinigender Vernichtung hinabzieht. Nur Neurosis haben sich selbst von ihren brachialen Eruptionen an Gewaltmusik und multimedialem Schmerzerlebnis Richtung End-Neunziger abgewandt und sind (und das wahrlich begnadet) bei verkohlter Elegie und Meditation gelandet. Da mag es ganz süß und schnucklig sein, dass es Youngster gibt, denen Schreitherapie in magmatischer Riffwalze aus der Konserve zu wenig ist. Das ist aber in keinem Moment der hypnotisch hoch-experimentelle Trip ins Crust-Herz der Finsternis, wie viele meinen, sondern nichts als entkoffeiniertes Lite-Imitat, ein Scherbenhaufen EmoCore-Klischees auf halber Geschwindigkeit. Wow, was für Pein. Au.

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
31.12.2002

Schlagwörter

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