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Tee Mac

»Night Illusion«

Soul Jazz Records

Tee Mac Omatshola schrieb – wie im Booklet des vorliegenden Albums gesagt wird – Mitte der Siebziger unter dem Pseudonym Sylvester Levay die großen Hits für Silver Convention wie »Fly Robin Fly« oder »Get Up And Boogie«. Ob das nun genauso stimmt oder nicht: Mit dem Sound dieser Softcore-Disco-Band (welcher Disco-Fan hat nicht trotzdem ein Best-of-Album dieser Band im Regal stehen?) hat das vorliegende Album wenig gemein. Es ist ein außergewöhnlich vielfältiges Album, das Tee Mac, ein klassisch ausgebildeter Musiker und hochbegabter, gefragter klassischer Flötist mit nigerianisch-schweizerischen Wurzeln (seine Biografie ist im Booklet nachzulesen) Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger an der Schnittstelle von Soul und Funk mit Boogie und Electro machte. Liaisonen mit Reggae (das fantasische »Struggle«), Jazz und Disco (»Talk to Me« in Grace-Jones -Manier) machen das Album zudem extrem abwechslungsreich. Dabei hat der eine oder andere Song wie »A Certain Way to Go« (auch auf Kon & Amirs CD-Edition von »Off Track Volume III: Brooklyn« zu finden) durchaus eine gewisse Affinität zu MOR-Pop und Blue-Eyed-Soul (und belegt Tee Macs Charts-Sensibilität – hier allerdings ohne größeren Hitparaden-Opportunismus). Zuletzt muss noch auf das Atout dieses Albums hingewiesen werden: die Sängerin Majorie Barnes, die nicht nur einzelnen Songs ihren Stempel aufdrückt, sondern – man kann es kaum anders sagen – aus diesem Album auch ihr eigenes macht. Weshalb sich ihr Name völlig zu Recht am Cover findet.

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