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The War On Drugs

»Lost in the Dream«

Secretly Canadian

»Schalt das Echo ein Schätzchen, wir spielen Arcade Fire. Ach nein, das sind wir gar nicht. Egal, lassen wir den Hall und die Keyboards, geben wir Springsteen aus den 1980ern dazu, und ich singe ein bisschen wie Neil Young. Dann haben wir etwas nicht radebrechend Originäres, aber schlecht ist es nicht.« Adam Granduciel, nach zweijähriger Tour kraft Erfolg des Vorgängeralbums »Slave Ambient« ermüdeter Mastermind und Oberperfektionist, wird sich das nicht so gedacht haben, als er zehn neue Songs aufnahm, aber recht viel Grundsätzliches offensichtlich auch nicht. Die Strapazen der Tour sollte der neue Longplayer beschreiben, die Verbundenheit, die on the road entsteht, die Freundschaften ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre, und überhaupt die Dankbarkeit an alle. Bullshit Junge, du hast keine Oskar (soll heißen „keinen Oscar“??) gewonnen, sondern ein bisschen Respekt und Kohle. Klar musst du da gleich nachproduzieren, das Geschäft ist hart, und der Kuchen trocken. Dass du den Kopierer anwirfst, ist in Ordnung, merkt eh keiner, aber dass du dich auf minutenlange Fade – Outs noch in der Mitte der Songs verlässt, ist Chuzpe. Klug natürlich, das spielt ihr ohne ein Schweißtröpfchen runter, aber fällt dir was auf? Nein? Eben. Uns auch nicht. Und zwar gar nichts. Das hat ja auch sein Gutes, die beinharte Banalität tut niemandem weh, aber ganz im Ernst:

Du singst von »Eyes to the wind«, vom »Burning« und klingst dabei wie der Abspann einer Dauerwerbesendung. Dein »it’s just a stranger living in me«, Bester, könne wir bestätigen: Das ist derselbe dem wir in allen Fußgängerzonen der Welt schon mehr Beachtung geschenkt haben. Nichts für ungut, aber gib den Kampf auf, besorg‘ dir ein paar gute Drogen, und halt ein paar Jahre die Klappe.

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