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The Cramps

»Live At Napa State Mental Hospital« (DVD) | »How To Make A Monster«

Wienerworld/Ixthuluh | Vengeance/Import

»We drove 3000 miles to play to you people, and somebody told me you people are crazy, but I’m not so sure about that. You seem alright to me.« (Lux Interior)

Endlich auf DVD bzw. überhaupt wieder veröffentlicht! Der legendäre Auftritt der Cramps 1978 im Mental Hospital zu Napa. Denn, so der Grundgedanke, wenn Johnny Cash in Gefängnissen auftritt, kann das nur durch einen ganz speziellen Ort übertroffen werden. Zum Glück waren dabei aber auch Leute von »Target Video« dabei (über diese ganz frühe Punk/Hardcore-Video-Doku-Gruppe gibt es auf der DVD einige Features, zudem gibt es das komplette Material der originalen Double-Feature-Video-Cassette und das ist niemand geringerer als der Stahlkünstler Ze’v!). Wir sehen also die Cramps (noch mit Brian Gregory an der Fuzz-Gitarre) auf einer Mini-Bühne, umringt von InsassInen (ebenfalls auf der Bühne bzw. Lux Interior von selber runterziehend), die im Laufe des Programms (mit echt klasse für diesen Ort ausgesuchten Nummern wie »Mystery Plane«, »What’s Behind The Mask« oder »Human Fly«) immer mehr »interagieren«. Was bei »Love Me« schließlich seinen ekstatischen Rockabilly Psychosis als Anti-Ödipus-Psycho-Billy-Höhepunkt reicht. Oder wie es Greil Marcus einmal formulierte: »Rockabilly definierte das grundsätzliche Image des Rock’n’Roll: Der sexy, halbirre Idiot, der auf der Bühne steht und sich die Seele aus dem Leibe singt.« Dazu passt auch folgende Anekdote: »One patient telling the Superintendent of the hospital that he thought The Cramps looked like they had come out of the T-Unit, where \’Lifers\‘ were kept.«

Zum Glück gibt es auf dem 2CD-Sampler »How To Make A Monster« mehr davon. Etwa Proberaummitschnitte von 1976 bis 1988 (mit Rhythmus Box!) auf denen auch die Ur-Drummerinnen Pam Balam (was für eine Name!), Miriam Linna (später u.a. Herausgeberin des Crypt Records-Pflicht-Fanzines »Kicks« und als Betreiberin von Norton Records für so manche Hazil Adkins-Wahnsinnsgroßtat verantwortlich) und Live-Mitschnitte aus 1977 (Live at Max’s Kansas) und dem CBGB von 1978, wo es dem Publikum ebenfalls bei »Love Me« die Sicherungen raushaut. Dazu Lux Interiors erste, regelrecht noch schüchtern zu nennende Gesangsversuche, Poison Ivys Suche nach dem grindigsten Fuzzton und jede Menge Infos (inklusive »heißer« Fotos) aus der Feder von Lux & Ivy. Und nicht vergessen: Das E-Clash/Elektro-Punk-Ding hat mit dem Cover einer Cramps-Nummer (»New Kind Of Kick«) aus Alec Empires Digital Hardcore-Umfeld angefangen. Sonst fragen Sie einfach 2 Many DJs.

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