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Jullander

John Symmes Welt

Earwing Records

Jullander, das sind vier junge Menschen aus Deutschland, die sich offenbar musikalisch blendend miteinander verstehen, und deren Sound irgendwo inmitten der meditativen Gelassenheit der letzten beiden Alben von Couch und Surrogat zu »Hobby« – Zeiten, quasi in deren Prä-Rock-Ära, angesiedelt ist. Bewusst und konzentriert wird hier zu Werke gegangen, man lässt sich die notwendige Zeit und vermeidet den direkten Weg. Der zumeist ruhige, introvertierte Fluss des Albums wird nur gelegentlich, wann immer es notwendig erscheint, durch dissonante, lautere Momente ergänzt. Postrock im Grunde, jedoch geht es hier nicht darum, etwas (Rock) bewusst draußen zu lassen oder als überwunden darzustellen; und eine verzerrte Gitarre versteht sich in erster Linie als Klangfarbe, nicht als Geste. Meistens wird der instrumentale Weg eingeschlagen, lediglich in drei Stücken trägt Andi Schoon seine tragisch-komischen Texte mit einer an Blumfeld erinnernden Stimme vor. Nur dass man dabei öfters verschmitzt grinsen darf, und nicht, wie bei Jochen Distelmeyers jüngerem Output, gleich peinlich berührt den Blick senken muss.

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Text
Tobias Bolt

Veröffentlichung
03.07.2002

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