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Jamie Saft, Steve Swallow & Bobby Previte

»You Don’t Know The Life«

Rare Noise Records

Typisch Musiker! Immer veröffentlichen sie neue Musik. Jamie Saft ist einer von diesen. Nun im Orgeltrio. Nicht falsch verstehen: Orgeltrio heißt nicht: drei Orgeln. Steve Swallow spielt E-Bass, Bobby Previte das Schlagzeug. Nur erstgenannter Saft spiel Hammond- und Whitehall-Orgel sowie ein elektronisches Cembalo. Cembalo klingt so nach Bach, aber Saft hat schon mit modernen Größen wie John Zorn, den Beastie Boys, Bad Brains und vielen mehr gearbeitet, sodass man keine Angst zu haben braucht, hier mit Klassik zubombardiert zu werden. Fürs letzte Album haben sie Iggy Pop engagiert. Und das neue, »You Don’t Know The Life«, klingt im Gegenteil eher nach verrauchtem Lokal als mittelalterlichem Schloss. Es sind zehn Stücke: Eigenkompositionen und Improvisationen und Fremdmusik, die sie neu interpretieren. Das Titelstück »You Don’t Know Life« ist von Billy Gibbons, Gitarrist von ZZ Top, der Gruppe mit den Bärten, ähnlich dem Meterbart Safts. Das elektronische Cembalo steht im Mittelpunkt, klingt angenehm aus der Zeit. Die Musik ist mal tragend, schwer. Der Inbegriff von »mellow«. Dann wieder albern auf einer Kirmes die Drehorgel. Wenn Saft lange Töne spielt, erfreut man sich an den beruhigenden Bass-Lines, das Schlagzeug bleibt hintergründig und unterstützend und nur selten kommt es zu Ausreißermomenten der Band. Es ist Musik für Leute, die an der Bar sitzen und ihrem Bier langsam zusehen wollen, wie es an Volumen abnimmt. Und sich dabei nicht daran stören, dass im Hintergrund richtig jazziger Jazz dudelt, von richtig guten Musikern, mit richtig schönen Momenten.

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