Für diesen Herrn scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Irgendwann in den 1980ern, als der Postpunk zu Hardcore mutierte und Bands wie Hüsker Dü, Wipers oder Fugazi hervorbrachte. Aber die Referenz stimmt natürlich, wie so oft, nicht ganz oder deckt zumindest nur einen kleinen Teil ab. Zwar ist auf »Hyperaktive Jerk« einerseits jene Mischung aus brachialer Härte und eingängigen, fast süßlichen Melodien sehr präsent, die Teile der Hardcore-Generation zu Emo-Vorläufern stempelte, andererseits verbirgt sich hinter dDash der Franzose Jb Hanak (bzw. Jean-Baptist Hanak), der gemeinsam mit seinem Bruder Fred Hanak für das umtriebige Duo dDamage verantwortlich zeichnet. dDamage mixen recht ungeniert HipHop mit Elektronik und Postpunk mit Techno, was zu einer beachtlichen Reihe von hörenswerten Alben und Kollaborationen führte. In »Hyperaktive Jerk« lasst Jb Hanak eindeutig seine postpunkige Seite heraushängen, spart aber trotzdem nicht mit elektronischen Spielereien und Ausflügen in Richtung Emo-Pop. Das ergibt ein abwechslungsreiches Album, das trotzdem erstaunlich rund wirkt, das streckenweise punkig rumzickt, dann doch wieder sanftere Töne anschlägt, dabei aber stets einen Hauch von Unbeirrbarkeit und Kompromisslosigkeit verströmt. Was wohl wiederum an der beachtlichen Kompetenz von Herrn Hanak liegt, die man zu jedem Zeitpunkt raushört. Ganz große Empfehlung für Genrefreunde
dDash
»Hyperaktive Jerk«
Tsunami Addiction
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