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E

»Complications«

Self-release/Silver Rocket/Lokal Rekorc

Ein Lichtblick in Zeiten des Lockdowns: E, die Band von Thalia Zedek (Come, Uzi etc.), Gavin McCarthy (Karate) und Jason Sidney Sanford (Neptune) droppt ohne viel Trara ihr drittes Album »Complications«. Der Einstieg ist mit »Caught« gewohnt groovy und dynamisch und alsbald folgt Thalias kraftvoller, leicht melancholischer Gesang. »Contagion Model« ist ein klassischer Fall von Volltreffer. Das treibende, trockene Schlagzeug, Zadeks Changieren zwischen Schreien und sehr gefühlvollem Gesang, die verschiedenen Gitarrenflächen der beiden Saitentechniker*innen: eine Wonne. »Sunrise« ist ein seltsamer Titel in Zeiten von Corona und Trump-Amerika. Thalias blecherne, ultra-eindringliche Vocals drücken einem regelrecht das Herz aus. Schwer zu sagen, ob da Hoffnung oder Zweckoptimismus herrscht? Die Musik ist so kraftvoll und straight-forward, klingt frisch wie nix, sodass man den Musiker*innen nicht anmerkt, dass sie nicht der neuesten Generation des Genres angehören. Thalias Parts, besonders im Duett mit Jason Sanford, sind so richtig zeitlos schön. »Like A Leaf« ist ein weiterer Superkracher mit Hit-Charakter. Mit dem 2018er-Album »Negative Work« haben Thalia Zedek und E eines der besten Alben des Jahres geliefert, dieses hier steht dem in nichts nach. Sie spinnen hier ein Lebensgefühl und eine Musikalität der 80er/90er-Grunge-Zeit fort, ohne dabei nach hinten zu schauen, ohne rührselig zu werden, und klingen richtig fresh und on-point. Origineller, interessanter und vor allem: äußerst relevanter Indie Rock.

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