Collage © Redaktion
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Die Richtung stimmt nicht

Die Corona-Krise veranlasst die österreichische Bundesregierung zu einer zusätzlichen Medienförderung. Das übereilte Corona-Sonderförderungsgesetz liegt punktgenau daneben. Wie so oft.

Ein Blick über die geförderten Zeitungen in Österreich lässt erschaudern. Deutlicher lassen sich die versteinerten Machtverhältnisse im Land nicht illustrieren. Der dickste Brocken geht auch bei der Corona-Sonderförderung an »Krone«, »Heute« und »Österreich« und damit direkt in den Schweinemagen des Schmuddeljournalismus. Warum Österreich seine Hetzpostillen fördern muss, ist wohl ewig unklar. In aller Welt überlässt man diese dem freien Markt. Wie sich österreichische Gratiszeitungen ohne nennenswerte Anzeigenkunden dann über Wasser halten würden, wäre ja einmal interessant zu sehen. So aber heißt es: Fördergelder für kaum versteckten Rassismus, Sexismus und Klassenhass. Aber auch die Wochenblätterförderung ist zum Gruseln, neben solchen Preziosen wie der »Raiffeisenzeitung«, wird das Geld bei den Diözesen abgeliefert für deren Hirtenbriefe und – dem Herrn sei’s geklagt! – niemand stellt die Frage, warum Kirchenzeitungen nicht letztlich wie Vereinszeitungen gefördert werden sollten. Denn für die gäbe es kein Geld. Bei Fernsehen und Radio das gleiche Bild und teilweise dieselben Player. Viel Kohle für Private und deren »wertvolle« Medienarbeit. Leider zeigt sich, dass in der Corona-Krise die alten Machtstrukturen schneller agieren und sich schamlos fördern lassen. Unabhängige, alternative Medien haben das Nachsehen. Ihre teils aufopferungsvolle Arbeit in der aktuell sehr schwierigen Lage wird nicht gewürdigt. Deswegen erteilen wir bei skug unserer geschätzten BAM!-Kollegin Ulli Weish von Radio Orange das Wort für ihren berechtigten Aufschrei.

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