Der Bandname ist trügerisch. Bei Amen handelt es sich nicht um eine skandinavische Black-/Doom-Metal Band der Marke Candlemass, auch wenn sie aus ihrer Affinität zu diesem furchteinflössend satanistischen Subgenre keinen Hehl machen. Mit ihrer ketzerischen Tinktur aus Punk und Metal haben sich die fünf Jünger aus Kalifornien in den letzten Jahren bereits einige Lorbeeren erspielt und in System-of-a-Down-Gitarristen Daron Malakian ihren Meister entdeckt: als executive producer verhalf er dem Quintett zu ihrem aufregenden dritten Album »Death Before Musick«. Angewidert, zähnefletschend, blutig, aber auch dekadent, wollüstig und barock sind ihre 15 Höllen-Kompositionen – Attribute, für die auch der morbid-schöngeistige Albumtitel steht. Amen: kann man schon jetzt den jungen, abgebrühten Metalhead vor lauter Ehrfurcht sagen hören, der in seinem pubertierenden Zorn nach neuen musikalischen Herausforderungen sucht und in diesem Teufelswerk den ersten bedeutenden Wegbereiter findet. Gott hab‘ ihn selig.
Amen
»Death Before Musick«
Columbia/Sony
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