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Chicks on Speed

Die Style-Guerilla zwischen Berlin und New York, London und Barcelona, Wien und Tokyo empfiehlt: Chicks on Speed, international agierendes Anti-Langeweile-Kunst-Kommando mit Stützpunkt München. Die letzte Supergroup des Punk, die erste autonome Euro-Trash-Girl-Group und die vorläufig einzig wahre Popband des neuen Jahrtausends.

Als Melissa Logan, Kiki Moorse und Alex Murray-Leslie am Tag nach ihrem letzten Wien-Konzert im Sommer ???99 im Kellerbüro ihrer brothers in crime vom Mego-Label herumhingen, wurde heftig über die Zusammenstellung jenes Albums diskutiert, das dieser Tagen – mit einem halben Jahr Verspätung – auch tatsächlich in den Tonwaren-Handlungen ihres Vertrauens landen sollte. Und zwar gleich in zweifacher Ausführung, gibt es neben dem regulären Album »Will Save Us All« doch auch eine auf 1000 Stück limitierte und unterm Ladentisch gehandelte Bootleg-Version (»The Un-Releases«), die von Ramon Bauer und Gerhard Potuznik gemixt (sprich: durch den Mego-Reißwolf gedreht) wurde. Die »offizielle«, bereits vor ihrer Veröffentlichung legendäre und diesem Erwartungsdruck durchaus auch gerecht werdende Scheibe erscheint auf dem bandeigenen Label Chicks on Speed Records, einer weiteren Sub-Division von Disko B. Ihrem mittlerweile dritten Label übrigens; nach wie vor wird auch das Singles-Label Go Records sowie das Tape-Label Stop Records betrieben.

Coming straight to you …

Mit ausgewählten Tracks ihrer bisherigen, jeweils streng limitierten und nur auf Vinyl erhältlichen Kurzformate und einer Handvoll bislang unbekannter Stücke beweisen Chicks on Speed mit »Will Save Us All!« – ihrem persönlichen »Never Mind The Bollocks …« -, dass ihr unwiderstehlicher Elektro-Pop-Punk auch auf Album-Länge bestens funktioniert.
Dass ihr Debüt etwa zur Hälfte mit bekannten Tracks – durchwegs veritablen Club-Hits wie »Glamour Girl«, »For All The Boys In The World«, »Mind Your Own Business« und »Euro Trash Girl« – gefüllt ist, stellt dabei nicht die einzige Parallele zu den Sex Pistols dar. Auch Malcolm McLarens aus »The Great Rock’n’Roll Swindle« bekannte Lektionen in Sachen »How To Manifacture Your Group« dürfte dem aus einer US-Amerikanerin (Melissa), einer Australierin (Alex) und einer Deutschen (Kiki) zusammengewürfelten Trio nicht ganz fremd sein.

Lesson Two – »Establish The Name« – wurde beispielsweise mustergültig umgesetzt. Unabhängig vom tatsächlichen, schwer einschätzbaren Bekanntheitsgrad ihrer vielfältigen Aktivitäten ist der markante Name Chicks on Speed (Melissa: »Wir haben für ein gemeinsames Projekt 20 Bilder gemalt und benötigten einen Namen dafür. Da wir aus Zeitdruck sehr schnell malen mussten, nannten wir uns ???Chicks on Speed???«) seit knapp zwei Jahren in aller Munde. Mit ihrem ersten breitenwirksamen Auftauchen sorgten sie für einen der besten Tracks der letzten Platte der Goldenen Zitronen (»Yes I Do«); Kollaborationen mit Glamour Boys wie Hell, Chris Korda, Christopher Just, Gerhard Potuznik, Ramon Bauer, David Carretta, Hecker oder Ed DMX folgten ebenso wie diverse graphische Arbeiten innerhalb des gegenwärtigen »electronic centre of cool«. Zuletzt sorgten die Chix etwa für die Covergestaltung der Fennesz/O???Rourke/Rehberg-Veröffentlichung »Fenno???berg«.

Auch die Verwirklichung der weiteren Gebote aus McLarens schlauer Liste – »Sell The Swindle«, »Do Not Play. Don’t Give The Game Away« – dürften kein gröberes Problem darstellen. Mit England liegt den Chix das Heimatland des Pop zu Füßen (eine fünfseitige Hymne auf die Band in der Life-Style-Bibel THE FACE ist inzwischen eher die Regel denn die Ausnahme), und die europäische Club-Welt steht Kopf, sobald Alex, Kiki und Melissa auftauchen. Der Verkaufsaspekt dürfte sich also von selbst erledigen. Und dass die Chix ihr »Game« jemals aus der Hand geben würden, steht ohnehin nicht zu befürchten. Ein Spiel, an dem neben dem drei im Zentrum stehenden und alle Fäden in der Hand haltenden Frauen übrigens noch eine Vielzahl anderer Personen – allen voran der Produzent Tobi Neumann – beteiligt ist: Das »Will Save Us All«-Backcover führt etwa alleine für diese Veröffentlichung knapp zwanzig Band-»Mitglieder«; allesamt Inspirationen und ErfüllungsgehilfInnen bei der Umsetzung der Chix???schen Visionen elektronischer Popmusik 2000.

… from the centre of the universe …

Bei ihrer Omnipräsenz ist es eigentlich kaum zu glauben, dass die »Band«-Geschichte der seit 1997 künstlerisch zusammenarbeitenden Chicks on Speed erst vor etwas mehr als zwei Jahren begann (ihren ersten »richtigen« Live-Gig spielten sie auf der Love Parade 1998; parallel dazu erschien ihre erste Single »Warm Leatherette«).
Ihr Weg führte über diverse markante Stationen und unter Mithilfe des eben erwähnten Produzenten Tobi Neumann von der Künstlerinnengruppe zur wandlungsfähigen und konzeptverliebten Techno-Girlgroup: Kunstakademie München. Gemeinsame Performances im Kunstkontext. Von subversiver Ironisierung geprägte »Auftritte« in Musikzusammenhängen. Die Idee der Seppi-Welt samt deren Materialisierung in der Seppi-Bar, einem von den Chix vorübergehend betriebenen Club in München. Schließlich »The Box Set«, sprich: die Girl-Band als Kunstkonzept ohne Musik, dafür aber mit allen notwendigen Merchandise-Artikeln – T-Shirt, Buttons, Interview, Plakat, Tape- und die Fake-DJ-Performance »I Wanna Be A DJ, Baby!«, bei der sich Alex, Kiki und Melissa für einige Minuten hingebungsvoll an den Turntables des Münchner Techno-Tempels Ultraschall zu schaffen machten. Tatsächlich kam die Musik – sehr schnell geschnittene Disco-Hits – und das »MCing« (eben: »I Wanna Be A DJ, Baby!«) vom vorbereiteten Band; die »heilige« Aura des Ortes sowie der ansonsten dort agierenden Subjekte war durch diese in ihrer Ungeniertheit coole Anti-Coolness zwar nicht erschüttert, jedenfalls aber gründlich persifliert.

Gudrun Gut, deren Band Malaria die Chix übrigens gemeinsam mit Barbara Morgenstern durch eine phänomenale Coverversion des New-Wave-Klassikers »Kaltes Klares Wasser« Tribut zollen, sah eine ihrer Fake-Band-Perfomances und ermunterte sie dazu, tatsächlich Musik zu produzieren. Auf einer gemeinsamen Tour von Münchner MusikerInnen und KünstlerInnen (»The Gang from Munich«), an der die Chix mit einer Performance beteiligt waren, nahm die Idee der Musikproduktion schließlich konkrete Gestalt an; verbunden mit dem Go-Records-Konzept einer mehrteiligen, limitierten Singles-Reihe war die Popgruppe Chicks on Speed geboren.

Melissa: Uns war klar, dass wir nur eine produzierte Band sein wollten, die in dieses Euro-Trash-Genre passen würde.
Alex: A produced Girl-Band! Wie die Spice Girls oder die 21st Century Girls.
Melissa: Es ging uns darum, mit dieser schlechten Struktur zu spielen. Denn der Aufbau all dieser Girl-Bands ist so skurril: Es gibt den Produzenten, der die Musik macht, die Sängerinnen und dann eben die Models, die auf der Bühne ihre Lippen bewegen. Wir fanden die Idee großartig, das in einem ganz eigenen Fake-way zu machen.
Kiki: Zuerst war aus Konzept alles Fake – selbst der Gesang kam bei Auftritten vom Playback, und wir hatten zu der Zeit beispielsweise auch Pappinstrumente.
Alex: Natürlich gab es damals auch immer Freaks, die diesen Pappkram für echte Instrumente hielten und uns nach Auftritten darauf anredeten. Wir haben dann gesagt, dass es Infrarot-Filter wären, die diese ganz speziellen Verzerrgeräusche erzeugen würden …

Die Brechung durch Ironisierung in die Inszenierung schon miteinzubauen, wie dies etwa bei der offenen Verarschung des (in technischer Hinsicht) Fetisch-fixierten Publikums bei frühen Auftritten geschah, haben sich Chicks on Speed bis heute als generelles Stilmittel beibehalten. Man kann auch Lust an der Ambivalenz dazu sagen; die Chix als Popstars, die jegliches in Formeln gegossenes Popstartum sofort mit einem entwaffnenden Lächeln zum Implodieren bringen. Just say no to Authentizität und dem ganzen Kram; wir zeigen dir, wie du dabei doch halbwegs problemlos aus der Beliebigkeits-Sackgasse rauskomm
en kannst! Und Konzepte sind sowieso eine tolle Sache – wenn man nur so undogmatisch mit ihnen umgeht, sie bei Bedarf auch gleich wieder über den Haufen zu werfen.

Melissa: In gewisser Weise liegt all unseren Aktivitäten schon eine ähnliche Idee zugrunde, aber es entwickelt sich immer weiter. Wir haben kein strenges Konzept, an dem wir uns festhalten würden.
Kiki: »Undefinierter Kunstanspruch« hat das einmal jemand genannt.
Alex: Es ist ein permanenter Prozess; ständig kommen andere Kontexte und Medien dazu, was auch sehr wichtig ist. Musik, Collagen, Plattencover … Kleider, Seife, Lippenstift (Gelächter). Und natürlich muss es auch Chicks-On-Speed-Schmuck geben, denn mein Professor an der Akademie hat immer gemeint, dass ich nie mehr Schmuck machen würde.

… Munich!

Ob Chicks on Speed – wie dies mancherorts zu lesen ist – einfach nur in München passieren konnten, sei einmal dahingestellt. Die Band kann einer Mythologisierung der Stadt realtiv wenig abgewinnen und will sich selbst innerhalb der relativ klar separierten Räume des lokalen Musik- und Szenegeschehens auch nicht eindeutig positionieren.

Kiki: Wir sind eigentlich Aliens – Aliens in München. Wir haben inzwischen eine ganz merkwürdige Position, da wir kaum mehr in der Stadt sind und fast nur mehr mit Jounalisten und Leuten zu tun haben, die uns Mails für irgendwelche Parties schicken.

Interessanterweise entwickelten sich in München ja immer wieder spannende Dinge. Egal, ob man sich die Amon-Düül-Kommune Ende der 60er mit all den Dingen ansieht, die sich kulturell wie politisch daraus entwickelt haben; die 70er Jahre Disco-Geschichten, Freiwillige Selbstkontrolle oder jetzt eben Disko B, Gigolo, Hell & Co …
Melissa: FSK wohnen auf dem Land, und sie kamen ursprünglich auch nicht aus München. In meinen Augen ist das irgendwie sehr typisch für München.
Alex: Bei vielen Leuten habe ich das Gefühl, dass sie mit total viel Energie nach München kommen, dann auch tatsächlich viel machen,aber nach einer gewissen Zeit keinen Bock mehr haben. Es gibt kaum Feedback; sehr viele Leute wollen nur konsumieren.
Kiki: Aber es ist möglich, Ideen zu verwirklichen. Das ist schon anders als die Situation, die ich beispielsweise in Hamburg kennen gelernt habe.
Melissa: Es gibt viel Raum, der nicht besetzt ist.

Ihr lasst euch von München aber nicht entmutigen?
Kiki: Naja, mit der Seppi-Bar war es schon auch ein bisschen so. Das haben wir eine Zeit lang gemacht, während der es auch gut war, aber irgendwann kamen viele komische Leute daher, die nur mehr nach Champagner gefragt haben. Dann haben wir eben damit aufgehört, denn es war so bekannt, dass man es nicht mehr machen konnte.
Alex: Anfangs sind auch sehr viele Leute aus Wien in die Seppi-Bar gekommen,das war unsere erste Wien-Connection. Hacker war irgendwann da und wollte auflegen, Gerhard Potuznik, Ramon Bauer, Tex Rubinowitz … Sie sind dann als Rubber Retro Quartett mit ganz vielen Laptops aufgetreten, Tina Frank hat dazu Filme im Fernsehen gezeigt; Schorsch Kamerun war da – es war einfach ein Austausch gegeben. Dieser Austausch setzt sich jetzt eben in unserer Musikproduktion fort.

Glamour Girl

Dem ästhetisierten Chix-Universum entsprechend gestaltete sich natürlich auch das Styling der Band von je her »cool und aber auch sexy«, um mit einem Plattentitel der Schweizer Band Eugen zu sprechen. Trugen Alex, Kiki und Melissa anfangs noch konsequent Hemd und Krawatte, so regiert bekleidungstechnisch inzwischen die Eigenbau-Girlgroup-Uniform, die je nach Tageslaune aus Papier samt täglich neu anzufertigenden Original-Chix-Collagen oder aus Leder geschnitten und mit Gaffa-Bändern »genäht« bzw. befestigt werden (eine Anleitung fürs eigene Chix-Kostüm findet sich im CD-Inlet). Dass Alex, Kiki und Melissa in ihren Papierkostümen wie überhaupt in ihrem puppenhaften Imagekonzept einen Vergleich zur Kraftwerk’schen Ästhetisierung (von wegen – roboterhafte Schaufensterpuppen) nahe legen, gleichzeitig aber diverse Kraftwerk-Aspekte (vom krankhaften Perfektionismus über die beinahe sakrale Fortschrittsgläubigkeit bis zur unterkühlten, in ihrer Ernsthaftigkeit fallweise geradezu lächerlichen Technik-Fixiertheit) ist eine dieser vielen gewiss nicht beabsichtigten aber auch nicht ganz zufälligen Kleinigkeiten, die die Band so spannend machen. »Die Papierkostüme kommen vom Foto-Shooting für das ‚Glamour Girl‘ Cover«, erzählt Melissa. »Wir haben das bewusst so puppenmäßig aufgebaut, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass wir in diesem Fall nicht wir selbst, sondern Dinge, Träger der Musik sind.« Dass sich die Musikerinnen der Schweizer Post-Punk-Band Kleenex/Liliput Anfang der Achtziger schon einmal in Papierkostümen auf aus Collagen gefertigten Singles-Cover zeigten, bietet sich in diesem Zusammenhang als weiteres Studienfeld für FreundInnen musikhistorischer Forschungsarbeiten an.

A propos Punk: Da sie sich musikalisch wie ästhethisch neben Techno bzw. Electro vor allem auch auf (Post-)Punk und New Wave beziehen, liegt die Konstruktion einer ganz bestimmten Girl-Group-Tradition nicht ganz fern, die mit den Slits, den Raincoats, Delta 5 oder X-Ray Spex Ende der Siebziger begann und zu Beginn der Neunziger durch Riot-Grrrl aufgenommen und weiterformuliert wurde. Zumal die Bezüge und Querverweise nicht deutlicher formuliert werden könnten: X-Ray Spex sind klare Vorbilder für ein Stück wie »For All The Boys In The World«, Delta 5 werden mit »Mind Your Own Business« respektvoll gecovert, und die Slits können sowohl in ihrem künsterlischen Ansatz (vom selbstbewusst zur Schau gestellten Anti-Musikerinnentum bekennender Dilettantinnen über die freisinnige Aneignung existierender musikalischer Sprachen bis hin zu aufregenden stilistischen Neukreationen) als auch in ihrer ästhetischen Inszenierung (bedeckten die Slits ihre Körper auf frühen Plattencover mit Schlamm, so kommen die Chix schon einmal mit giftgrünem Bio-Gatsch im Gesicht auf die Bühne) als Patinnen der Chicks on Speed angesehen werden. Die Band selbst hält den Ball auch in dieser Frage eher flach: Alles nur zufällige Ähnlichkeiten, kürzliche Entdeckungen, kaum mehr …

Melissa: Post-Punk und New Wave sind mit der Zeit zu einem wichtigen Einfluss geworden, da wir gemerkt haben , dass die Girl-Band-Tradition in dieser Zeit sehr stark war. Von diesen Indie-Girlgroups der Neunziger wie z.B. den Lunachicks wurden wir dagegen weniger beeinflusst.
Alex: Wobei der Riot-Grrrl-Bewegung schon auch eine gewisse Bedeutung für uns zukommt – durch eine Band wie Bikini Kill etwa. Ich denke, dass das auch mit den New-Wave-Sachen verbunden, eine Weiterentwicklung dessen ist. Ich habe vor kurzem erstmals die gesammelten Peel Sessions von den Slits gehört, und ich war total überrascht, wie die mit Vocals, Human Beat Box etc. umgegangen sind – diese Art, die Stimme als Instrument zu benutzen, ist unserem Ansatz wahnsinnig nahe.

Könnt ihr dem etwas abgewinnen, wenn eine Band-Tradition von X-Ray Spex, den Slits und Co über Riot-Grrrl-Bands bis hin zu euch konstruiert wird?
Kiki: X-Ray Spex? Auf jeden Fall!
Alex: Aber wie, in welcher Art?
Kiki: Dass wir quasi diese Tradition fortführen. Doch, ich glaube, damit haben wir kein Problem.
Alex: But not in a retro sense. It???s going further.

Will Save The World

Der Versuch, Chicks on Speed analytisch zu fassen, evoziiert geradezu zwangsläufig – und von der Band offensichtlich durchaus intendierte – Missverständnisse. Natürlich können sie schlicht und einfach als superknalliges Elektro-Pop-Projekt wahrgenommen werden; die darüber hinaus gehende diskursive Annäherung an den Mehr-Wert, der durch ihr Kontext-Surfing und das geradezu paradigmatische Spiel mit Mehrdeutigkeiten
entsteht, kann aber schnell auf eine falsche Fährte locken. Das von Alex, Kiki und Melissa verfolgte Konzept, Haltung über Style zu transportieren, lustvoll mit Codes zu spielen und Eindeutigkeiten jeglicher Art außen vor zu lassen stiftet Verwirrung und scheint auch in der Wahrnehmung eine Offenheit zu erfordern, da sich herkömmliche Raster sehr bald als mangelhaft erweisen, um die Chicks on Speed tatsächlich in ihrer Gesamtheit wahrnehmen zu können.

Gibt es ein aktuelles Konzept für Chicks on Speed?
Melissa: Es gab Ideen für eine virtuelle Geschichte, aber ich glaube eigentlich nicht an die virtuelle Welt. Vielleicht sollten wir zu Tapes zurückkehren.
Alex: Analog, ja!
Melissa: Wir möchten möglichst viel Information verbreiten, aber ich glaube immer noch eher an die analogen als an die digitalen Wege. Das heißt also, dass wir zum Beispiel Stop-Records-Tapes mit verschiedenen Leuten produzieren und dann einen kleinen Stand vor dem Hardwax-Shop in Berlin machen, mit Leuten reden, Sachen tauschen …
Kiki: Die zehn Go-Records-Seven-Inches möchten wir auf alle Fälle machen, also dieses Go-Records-Konzept zu Ende bringen, und dann gibt es wahrscheinlich noch einmal eine Compilation.
Alex: Vielleicht hören wir danach auf, und es kommt ein völlig neues Projekt.
Kiki: Zum Glück fällt uns vorerst noch immer etwas Neues ein; schwierig wird es erst, wenn sich das einmal ändert!
Melissa: So wie wir leben wäre es derzeit aber völlig unmöglich, etwa ein Atelier zu haben. Da ist keine Zeit, dass Gemälde trocken werden!

In diesem Sinne: Don???t worry – get in touch, get involved and let them mess you up!
Wie steht es doch im Info zu »Will Save Us All!« so schön geschrieben: »CHICKS ON SPEED WILL SAVE US ALL! From boring boy DJs who play records für their reputation and not their audience. From corporate indie boring wankers who don’t understand bands without geetars. From pretentious art snobs who don???t understand it if it ain’t in a museum. From our own worst enemies…our careers officers. From the drudgery of good and correct eardrums. From the eternal fire and damnation because they are actually godesses. Really.«

Danke an Didi und Jutta für Hinweise zu diesen Text.

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Text
Gerhard Stöger

Veröffentlichung
01.02.2000

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