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Angot oder das französische Prinzip

Warum Brasilien? Warum nicht Uruquay? Warum nicht Venezuela? Es spielt keine Rolle. Schreiben braucht auch den Nicht-Ort. Diesen undefinierbaren Zeit-Raum zwischen dem Ende einer Beziehung und dem Ereignis einer neuen Begegnung. Dem Ende eines Buches und dem Beginn eines neuen.

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Karin Berndl
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10.12.2004

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»Tangled Wool« – Xela

Der Sommer kommt bestimmt und John Twells ist mit seinem neuen Album sicher einer der Boten dafür. Müssen Air Gebrauchsanweisungen für mögliche Hör-Orte und -Situationen geben, sprechen diese Songs für sich. Einfache Gitarrenriffs, repetitive Melodien in unaufdringlicher Sphäre, geben Raum für Reflexionen und werden Dosenöffner des Herzens, die Gitarre dabei fast der Pulsschlag. In Slowmotion…

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Karin Berndl
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14.06.2004

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Transatlanic Love Machine – Tinkertoy

Wenn man wissen könnte aus welchem Material diese Musik gemacht ist, oder sie zumindest anhand eines Materials beschreiben könnte. Wenn man sie mit der glänzenden Oberfläche einer Motorhaube vergleichen könnte, die nach einem Regenguss noch unbegrenzter schimmern kann: Es wäre eine Wahrnehmung, die dem Kopf etwas vermittelt, aber das Gemüt nicht anspricht. So ist doch…

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Karin Berndl
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12.03.2004

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Jan Fabre: »Angel of Death« – Das Erwachen der Kreatur Mensch

Ein Schnaufen und Stöhnen – eine erste Wahrnehmung. Ein schwarzgekleideter Mann (Eric Sleichim) schreitet entlang der Wände, die von vier Videoleinwänden getragen werden. Er schleicht durch den Raum, während er an einem umfunktioniertem Saxofon schraubt und dreht, dabei lässt er die Plattform in der Mitte des Raumes nicht aus den Augen – der Blick diabolisch.

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Karin Berndl
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09.03.2004

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Happy Songs for Happy People – Mogwai

Leise und langsam schleicht sich der Sound an. Stellt sich vor und beginnt durch kathedrales Orgelspiel und Celloklänge systematisch sein Netz zu spannen, indem man sich spätestens ab »Kids Will Be Skeletons« verfangen hat – dafür sorgen schon mantraartige Gitarrenakkorde. Sanftes Schweben löst anmutiges Schreiten bei diesen Wanderungen durch nicht unbekannte Landschaften ab und weit…

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Karin Berndl
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09.02.2004

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»Counterfeit« / »Paper Monsters« – Martin L. Gore / David Gahan

Am Beginn: Einstimmen im Orchestergraben, uneindeutiges Brummeln – »In My Time Of Dying« der Auftakt zu einer unvollendeten Synthie-Symphonie im Namen Bob Dylans. Große Namen und große Texte werden in diesem Spiel eingesetzt, das sich doch bald als Unternehmung herausstellt, die Martin L. Gore, geistiger Kopf, graue Eminenz von Depeche Mode auf seinem zweiten Soloalbum…

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Karin Berndl
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22.10.2003

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Aggregatzustände von Literatur

Wechselhaft war nicht nur das Wetter am Wörthersee, sondern auch die Stimmung auf der Bühne im Klagenfurter Landestheater. Es gewitterte einige Male, aber was in Erinnerung bleibt ist doch immer der Sonnenschein.

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Karin Berndl
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30.06.2003

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() – Sigur Rós

Jeder Isländer kann von mindestens einem übersinnlichen Erlebnis in seinem Leben berichten. Den Bandmitgliedern von Sigur Rós muss derartiges schon des öfteren widerfahren sein. Wie sonst konnte es ihnen mit ihrem Album »Agætis byrjun« gelingen, sämtliche musikalische Kategorien zu sprengen, indem sie den Versuch unternahmen, das Unsichtbare dem Sichtbaren gleichzusetzen und dabei nicht scheiterten. Der…

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Karin Berndl
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13.06.2003

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Out Of Season – Beth Gibbons & Rustin Man

Man sollte gewarnt sein, bevor man diese CD zu spielen beginnt. Man sollte vor dem Sog in eine Intimität gewarnt werden, der einsetzt, wenn zum ersten Mal ihre Stimme anklingt, denn Beth Gibbons öffnet dem Hörer damit ihr Tagebuch und schickt ihn auf eine Reise in die Gefühls – und Seelenlandschaften einer Frau, versetzt ihn…

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Karin Berndl
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19.03.2003

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Nocturama

Der Fan und Kenner wird leicht verführt nach dem ersten Hören des Albums voreilig sagen: Er wird langsam alt und meint eigentlich damit: Melancholie kann auch bei Nick Cave ein klischeefähiger Gemütszustand sein und schließlich nach mehrfachem Hören zur Einsicht kommen: Der dunkle Fürst ist auch bloß Teil des Weltgefüges und nicht nur Besetzer der…

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Karin Berndl
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19.03.2003

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Die 26. Tage der deutschsprachigen Literatur: 26.-30. Juni 2002

Habe den Zug verpasst und somit auch die ersten vier Lesungen des 1. Tages. »Du wirst schon nichts versäumen«. Ich konnte den Worten meiner Begleitung keinen Glauben schenken, die mich zu beruhigen versuchte, während ich wütend dem ausfahrenden Zug nachspringe. Als ich schließlich in einem Eilzug mit absoluten Rauchverbot saß, spielte ich kurzzeitig mit dem Gedanken in Maria Saal oder spätestens bei Burg Hochosterwitz auszusteigen, um in einem Dorfgasthaus meinen Hunger und Durst zu stillen. Ich habe es nicht getan. Als ob ich geahnt hätte, dass erstmals nach sieben Jahren ein Österreicher, den Bachmann-Preis gewinnen würde: Der Grazer Peter Glaser mit einer »Geschichte von Nichts«.

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Karin Berndl
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30.06.2002

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Ausgelesen

Ingeborg-Bachmann-Preis – 25 Jahre und kein Ende

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Karin Berndl
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18.07.2001

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Testament der Angst – Blumfeld

Vor knapp zwei Jahren haben Blumfeld mit »Old Nobody« ihre Hörer gleichermaßen irritiert wie überrascht. Die Hamburger Meisterschüler hatten sich in kommerzielle Gefilde begeben, sind musikalisch leichter bekömmlich geworden, haben zwar politische Schärfe verloren, jedoch nicht an inhaltlicher Qualität eingebüßt. »Testament der Angst« hätte ein weiteres Produkt dieser durchaus positiven Entwicklung sein können. »Graue Wolken«,…

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Karin Berndl
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05.07.2001

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