Trash rules! Wie immer setzen COS auf die bewährte Ästhetik einer oft spöttischen Brachialität. Multi-Tasking, so das Stichwort, unter dem sich die dreiköpfige Band dilettantisch allem Möglichen, von Design über Mode bis zur Musik widmet. Mit selbstironischen Augenzwinkern machen sich COS, so teilt der Promotiontext mit, auf, die Kunstwelt zu »revolutionieren«: Nicht jeder kann sich ein Jeff Koons-Bild leisten, aber JEDER kann »99 cents« besitzen! »Cheap Art«, Low statt High, mal was Neues!
Leider sind COS mittlerweile doch ein wenig zu »professionell« und »99 Cents« ist nicht so spröde und durchgeknallt wie das Vorgängeralbum »Will save us all«. Persiflagen, die auf die Dauer leicht nervenzerfetzend sind wie bei »Wordy rapping Hood«: »RAMMSAMMSAMM-RAMMSAMMSAMM-HUDDIKUDDIHUDDIKUDDI-RAMMSAMMSAMM!« – Country-Einsprengsel mit »Old Mac Donalds had a Farm«-Wiehern, verbrämt mit harten Drumbeats: zuerst zum Lachen, dann zum Haareraufen. Anderswo sinnieren die Chix in Weichspülsoulkaufhausmuzak romantisch-melancholisch (nein, natürlich nicht ernsthaft!) über »People in different Towns«. Die meisten Songs haben einen flotten, wahrscheinlich massenkompatiblen Drive. Und mit einer neuen Einspielung von »Fashion rules« und »99 Cents« gibt’s auch markttechnisch einige potenzielle »Kaltes Klares Wasser«-Nachfolger.
Chicks On Speed
99 Cents
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