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5. Internationale Akkordeonfestival (21.2.04 – 21.3.04)

Friedl Preisl ist ein fleißiger Mann. Wie schon in den Jahren davor ist es dem künstlerischen Leiter des Akkordeonfestival, gelungen ein qualitativ hochwertiges Programm zusammenzustellen: Zwischen 21. Februar und 21. März ist Wien die Welthauptstadt des Akkordeons.

Cathrin Pfeifer (26.2. Kosmostheater)

Eröffnet wird das 5. Akkordeonfestival gleich mit einem der besten Ensembles: Accordion Tribe (21.2. Jugendstiltheater), das sind Guy Klucevsek, Maria Kalaniemi, der schwedische Akkordeonexzentriker Lars Hollmer und der wild-melancholische Akkordeonist Bratko Bibic. Klusevcek bespielt gemeinsam mit dem Amerikaner Alban Berg das Orpheum (22.2.) mit Stücke zwischen Klezmer und Klassik. Auch heuer findet sich der Tango im Festivalprogramm: Luis de Matteo (28.2. Technisches Museum) ist ein Zeitgenosse Piazollas und ein Pionier des Tango Nuevo, der afro-amerikanischen Einflüssen ebenfalls Raum gibt. Die große stilistische Breite des Festivals macht es möglich, dass der Wiener Walther Soyka Schrammelmusik auf die Bühne des Aera (2.3.) bringt.
Noch zwei Empfehlungen: Das vor 26 gegründete französische Ensemble Bratsch (6.3. Freizone) hat mit keiner Musikrichtung Berührungsängste und verbindet Chansons, Rembetiko, jiddische Doinas und bulgarische Horos mit allem, was einem zwischen Paris und Erewan zwischen die Tasten kommt. Dobrek Brasil, das ist wenn der polnische Ausnahmeakkordeonist Krzysztof Dobrek und der brasilianische Jazzgitarrist Alegre Corrêa miteinander musizieren. Wie gut das funktioniert hat man im letzten Jahr schon bei einigen gemeinsamen Konzerten beobachten können.
Ungewöhnlich verspricht auch das Konzert von Ars Harmonica zu werden, weil die Musiker dieses polnischen Trios das Zusammenspiel von drei Akkordeontypen suchen: Das chromatische und das Bassakkordeon sind im Verein mit dem russischen Bajan, das ist ein chromatisches Knopfakkordeon, zu hören (18.3. Sargfabrik).
Bevor das 5. Akkordeonfestival mit den Abschlussgalas von Renato Borghetti (21.3.) und dem Vienna Rai Orchester feat. Otto Lechner (20.3.) sich seinem fulminanten Ende zuneigt, gilt es noch zwei Jubiläen zu feiern (7.3. Schutzhaus zur Zukunft): 50 Jahre Slavko Ninic und 15 Jahre Tschuschenkapelle! Als Gast feiert die bosnische Akkordeonlegende Jovica Petkovic mit, die letztes Jahr auch im Rahmen von „Wienerlied und?“ zu sehen war: „Wienerlied und?“ ist eine Konzertserie von in Wien spielenden Worldmusikern, die durch alle Wiener Bezirke tourt und am 22. April im Weinhaus Sittl (Ottakring) Station macht. Schon wieder so ein Projekt von Friedl Preisl, das man nur empfehlen kann.

Alle Termine des Akkordeonfestivals gibt es auf www.skug.at/termine
Festivalwebsite http://www.akkordeonfestival.at

>> Konzertbesprechung Cathrin Pfeifer (26.2.2004)
>> Konzertbesprechung Luis di Matteo (28.2.2004)

Home / Musik / Artikel

Text
Jürgen Plank

Veröffentlichung
11.02.2004

Schlagwörter

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