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Garish

Wo die Nacht erzählt vom Tag

Pate Records

Garish sind großartig! Sie wissen genau, was sie wollen, was sie mögen und was sie tun. Thomas Jarmer, Seine lässige Majestät, der Sänger, besitzt voll und ganz dieses gewisse Etwas, das eine Band zu Pop werden lässt. Die Sorte von Kerl, die dein Freund mit Sicherheit hasst. So eine Haltung kann man nicht lernen. Echte Pop-Heroen haben diesen magischen Trick auf ihren Platten: Man kann sie nicht nur hören, sondern auch ihren Körper, ihre Bewegungen spüren und ihren Schweiß riechen. Zwei Arten von Bands konkurrieren immer schon miteinander. Die eine, der es bloß um gute Musik geht und die andere, die auch noch als Poster an der Wand deines Jugendzimmers hängen will. Garish wollen erst mal beides und die Zeit wird wohl zeigen, wohin sie gehören. Es gibt hier keinen Gitarrengott, aber wunderbare Arrangements, schlaue Sounds, einen genialen Einsatz von Dynamik und Längen. Die Band gibt den Rhythmus und die Stimmung vor, der Sänger schwebt mit seiner hellen, unbeschwert hohen Stimme über allem und jeder verfolgt den anderen. Diverse Einflüsse (Britpop, Radiohead,… ) wurden bereits gut verdaut. Gegrüßt seien auch der Produzent und der Tontechniker, die brillante Arbeit geleistet haben. Das Album ist vielleicht ein bisschen zu lang und verliert nach zwei Dritteln an Substanz, aber andere Platten lassen bereits nach dem ersten Intro nach, also kann man sich nicht beschweren. Everybody Garish!

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Text
Noël Akchoté

Veröffentlichung
25.06.2002

Schlagwörter

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