Placeholder_Rezensionen
Arab Strap

The Red Thread

Chemical Underground

Laß uns noch ein letztes Mal ficken. In den Lachen hochgekotzter Antidepressiva, in verschüttetem Alk und Geschlechtssud wälzen. Im ersten Schnüffeln sind Platten des schottischen Schwermutduos so sexy wie den Kopf in den Mund eines durchtrunkenen heimatlosen Dirty Old Man zu legen. Eine hart am Melodieverständnis vorbeilallende Pelzzunge (Aidan Moffatt) raunt von ineinander gesteckten Geschlechtern, manchmal glücklich, meist traurig, eifersüchtig, pervers, besessen, bewußtlos. Die zart angelegten Gitarrenvorhänge (Malcolm Middleton) klimpern C84 in strategischer Zeitlupe, lassen Kritiker von Tindersticks und Steely Dan schwärmen. Tatsächlich sind es schmierige Songsurrogate, die einen vergessen machen, daß alles ?95 als Spoken Word-Projekt eines Junior Bukowski in Trainspotting Downtown begonnen hatte. Klangteppiche, die Bühnen melancholischer Erinnerung bilden. Der stumpfe DrumPC für die miefige One Night Disco. Saitenschrammeln für das erste Licht am Morgen nach der Ex. Damit der sämigste, wunderbar verschlafenste Slam-Pop des Jahres Jetzt. Gekrönt mit einem Hauch Chanson des Gehetzten (comme Blonde Redhead) ist »Red Thread« dabei steif gesoffene Perfektion des Vorgängers »Elephant Shoe«. Und der war epochal.

Home / Rezensionen

Text
Paul Poet

Veröffentlichung
29.04.2001

Schlagwörter


favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen